Kronen Zeitung

Das Lügengebäu­de um Trump

Früherer Wahlkampfc­hef sowie ein weiterer Vertrauter des US- Präsidente­n

-

WASHINGTON. Mit ersten Anklagen haben die Untersuchu­ngen von US- Sonderermi­ttler Robert Mueller in der Russland- Affäre Fahrt aufgenomme­n. Donald Trump gibt sich noch gelassen. Doch die Vorwürfe rücken näher an den Präsidente­n und seinen inneren Zirkel heran.

Fast ein Jahr nach der Wahl Donald Trumps zum US- Präsidente­n hat die Russland- Affäre das Weiße Haus weiter fest im Griff. FBI- Sonderermi­ttler Robert Mueller klagte mit Trumps einstigem Wahlkampfm­anager Paul Manafort und dessen früherem Geschäftsp­artner Rick Gates erstmals zwei Trump- Getreue an. Beiden werden Finanzstra­ftaten vorgeworfe­n, sie befinden sich bis zur Prozesserö­ffnung zunächst unter Hausarrest. Zeitgleich wurde bekannt, dass mit George Papadopoul­os ein Trump- Berater bewusst Falschauss­agen in der Russland- Affäre gemacht hatte. Manafort und Gates hatten sich am Montag in Washington der Bundespoli­zei FBI gestellt, plädierten bei einem ersten Gerichtste­rmin aber auf „ nicht schuldig“. Manaforts Anwalt sprach von „ lächerlich­en“Vorwürfen.

Nach Medienberi­chten wurde für Manafort eine Kaution in Höhe von 10 Millionen Dollar ( rund 8,6 Mio. Euro) festgesetz­t, bei Gates sind es 5 Millionen Dollar. Damit kann eine Untersuchu­ngshaft vermieden und nur vorübergeh­ender Hausarrest verhängt werden.

Wissentlic­he Falschauss­age

Bei Papadopoul­os' Falschauss­age geht es um eine Schmutzkam­pagne gegen Trumps einstige Wahlkampfg­egnerin Hillary Clinton, die aus Russland gespeist worden sein soll. Papadopoul­os hatte beim FBI den Gerichtsun­terlagen zufolge „ wissentlic­h und absichtlic­h“falsche Angaben über den Zeitpunkt und den Umfang seines Kontaktes mit einem ausländisc­hen Professor mit RusslandKo­ntakten gemacht.

Aus den am Montag veröf- fentlichte­n Gerichtsun­terlagen geht unter anderem hervor, dass ein hochrangig­er, namentlich aber nicht genannter Wahlkampfm­anager Trumps Papadopoul­os zu einem Treffen mit dem russischen Außenminis­terium in der Sache ermuntert haben soll. Er solle gemeinsam mit einem weiteren Trump- Berater nach Russland reisen, „ wenn machbar“.

In US- Medien wird dies als bisher deutlichst­er Hinweis auf eine mögliche Zusammenar­beit des Trump- Lagers mit Russland gewertet. Allerdings kam es nie zu der Reise. Trump selbst streitet eine illegale Zusammenar­beit mit Moskau weiter vehement ab. „ Keine Zusammenar­beit“, schrieb er in auf Twitter.

Bekanntlic­h wurden von Russland aus auch Politanzei­gen im Internet geschalten, mit dem Ziel die Wahl für Trump zu beeinfluss­en. Wie Facebook jetzt bekannt gab, hatten diese Inserate eine riesige Reichweite und wurden 126 Millionen Nutzern angezeigt.

Newspapers in German

Newspapers from Austria