Die wirre Welt des Friedrich F.
Killer- Phantom sorgt für Angst Polizei mit Panzerfahrzeugen im Großeinsatz
Falls der mutmaßliche Doppelmörder Friedrich F. noch lebt, versteckt er sich gut. Nach wie vor suchen mehrere hundert Polizisten die Gegend um den Tatort in Stiwoll ( Stmk.) ab. Auch in St. Valentin ( NÖ) gab es eine Alarmfahndung. Die Bevölkerung wird gewarnt: Der 66- Jährige ist paranoid und hat nichts zu verlieren.
Große Aufregung Dienstagmittag im niederösterreichischen St. Valentin, über 200 Kilometer von Stiwoll entfernt. Ein Augenzeuge gab an, Friedrich F. gesehen zu haben; die Polizei zog sofort einen 30 Kilometer großen Fahndungsring.
Doch es kam nichts dabei heraus. „ Es war ein Hinweis wie unzählige andere in diesen Tagen“, so Kontrollinspektor Markus Lamb. „ Die Kollegen müssen allem mit Sorgfalt nachgehen, rücken mit Panzerfahrzeug und schwerer Montur an.“
Auch die Bevölkerung wird von der Polizei zu äußerster Vorsicht angehalten. „ Bei Sichtkontakt auf keinen Fall ansprechen, sondern den Polizeinotruf 133 wählen“, so ein Sprecher.
In einem seiner vielen Gerichtsverfahren hatte ein Psychiater den Mann noch als ungefährlich eingestuft, obwohl seine Paranoia bekannt war. F. hat sich über Jahre in eine Welt voll Intrigen und Feindbilder hineingesteigert. Seine Webseite mit 67 Blog- Einträgen, in denen er Richter, Anwälte und sogar Minister für sein Unglück verantwortlich macht, ist noch online. Die Sprache, in der er seine verleumderischen Einträge verfasste, ist wirr und lückenhaft – der innere Monolog eines Gehetzten.