Ostarrichi, Hofer und viel Dynamit
Der 1. November hat für Österreich eine immense Bedeutung. Nicht nur im religiösen Sinne, sondern auch im politisch- historischen Kontext. So wurde etwa am 1. November 1874 die erste Bestattung auf dem Wiener Zentralfriedhof vorgenommen. Das Grab des damals bestatteten Jakob Zelzer gibt es heute noch.
Doch schon viele Jahre zuvor war der 1. Novemberein schicksalhafter Tag für Österreich. Im Jahre 996 kam es zur Schenkung des römisch- deutschen Kaisers Otto III. an den Bischof von Freising. In der Schenkungsurkunde, datiert vom 1. November, wird erstmals urkundlich der Gebietsname „ Ostarrichi“erwähnt, aus dem später Österreich werden sollte.
813 Jahre später endete der Tiroler Aufstand gegen Bayern und Napoleon, angeführt von Andreas Hofer. In drei Schlachten am Bergisel war Hofer siegreich, dann schloss Österreichs Regent Franz I. Frieden mit Frankreich. Hofer fasste den Frieden von Schönbrunn als Betrug auf und rief zum Widerstand. In der vierten Schlacht am Bergisel am 1. November 1809 unterliegt er dem bayrisch- franzöischen Heer. Der Widerstand bricht zusammen, Hofer flieht und wird schließlich am 20. Februar 1810 in Mantua hingerichtet.
Die Entscheidung des Oberst Fussenegger
Am 1. November 1956 verkündete Ungarns Ministerpräsident Imre Nagy den Austritt aus dem Warschauer Pakt. Der Höhepunkt des Ungarn- Aufstands und, nachdem die Sowjets Panzer schicken, einer Flüchtlingswelle nach Österreich. Nicht nur das. Da die russischen Militärs zielstrebig auf österreichisches Staatsgebiet zurollen, arbeitet Truppeninspekteur Oberst Erwin Fussenegger einen Verteidigungsplan aus. Bestandteil des Plans war die Sprengung sämtlicher Donaubrücken. 2000 Kilo TNT wurden zu diesem Zweck im Marinewald Ebelsberg gelagert. Es fehlte nur noch der Durchführungsbefehl. Die Geschichte nahm zum Glück einen anderen Verlauf.