„ Lewis hat weiter alle Freiheiten!“
Mercedes- Teamchef Toto Wolff über Unsicherheiten vor dieser Saison, ein Küchengespräch mit Lewis Hamilton – und wieso er überzeugt ist, dass der Vierfach- Weltmeister tatsächlich nicht mehr lange Single ist
Müde“, japst Toto Wolff, „ kann ich später auch werden, vielleicht nach dem Finale in Abu Dhabi.“Nur 48 Stunden nachdem er als der Macher von acht Weltmeisterschaften („ Hört sich ziemlich surreal an“) mit Niki Lauda von Mexico City zurück nach Europa gejettet war, saß der MercedesTeamchef schon wieder in einem Meeting – beim Automobil- Weltverband FIA in Paris. Thema: Die Motorenzukunft ab 2021. „ Die FIA und Liberty Media haben Ideen präsentiert, Handfestes kommt da nicht raus, das ist sozusagen der Kick- off.“
Seinen vierfachen Weltmeister Lewis Hamilton hat er Ende letzten Jahres bei einem Gespräch in der Küche seines Hauses in Oxford zu einer „ Philosophie- Änderung“gedrängt. „ Es lief mit Nico Rosberg im Team vieles kontroversiell, disharmonisch“, verrät Wolff, „ das hat dazu geführt, dass Lewis nicht mehr genau gewusst hat, ob das Team jetzt hinter ihm steht oder nicht. Das wiederum führte zu einer gewissen Unsicherheit, weil viele Dinge nicht ausgesprochen wurden.“
„ Reinigendes Gewitter“
„ Dann haben wir alles auf den Tisch gepackt. Es war wie ein reinigendes Gewitter.“Und das Ergebnis sah man in der heurigen Saison. „ Lewis hat Wahnsinns- Leistungen abgerufen, auch weil er sich jeden Tag, jede Stunde weiterentwickelt.“Ob der Teamchef in Zukunft an der Zusammenarbeit mit sei- nem extravaganten Chefpiloten etwas ändert? „ Nein“, lacht Wolff, „ wir lassen Lewis weiter seine Freiheiten, auch wenn es manchmal schwer ist. Es hört sich ja nicht wirklich gut an, wenn sich ein Pilot 24 Stunden vor Trainingsbeginn bei einer Modeschau in Los Angeles herumtreibt. Aber das ist der Deal, den wir haben.“
Zuletzt hat Hamilton erklärt, dass er im Moment Single sei, dies aber nach dem Titel ändern könne. Herr Wolff, würde Lewis eine Frau an seiner Seite guttun? „ Ich kann mich nicht in eine Frau hineinversetzen, aber ich denke, es wird in nächster Zeit nicht bei einer bleiben . . .“