Der Sterbebild- Sammler
Gerhard Huber aus Salzburg hortet kleine Bilder: von Kaiser Franz Joseph bis zu Udo Jürgens oder John F. Kennedy. Jedes einzelne Kärtchen erzählt Geschichte und Geschichten.
Hunderte Karten, fein säuberlich sortiert in dicken Ordnern. Gerhard Huber aus Salzburg dokumentiert seine Schätze penibel. Es gibt die Prunkvollen. Die Einfachen. Und die Zeugnisse aus alten Zeiten. Eine wahre Fundgrube sind die Berufsbezeichnungen von früher: Von der Kuttelwascherswitwe bis zum Seifensieder oder Getreideputzer verschwanden schon viele Professionen.
„ Wir haben uns angewöhnt, den Tod totzuschweigen“, sagt Sterbebildsammler Gerhard Huber zu Allerheiligen nachdenklich. Seine Sammlerleidenschaft ist aber kein makaberes Hobby, vielmehr steckt historisches Interesse dahinter. Und: „ Ich bin ein Mensch, der nichts wegwerfen kann“, lacht er. Auf Flohmärkten begann der Sammler nach Schätzen zu wühlen. „ Ich habe in einer einfachen Schuhschachtel sogar das Originalsterbebild von Kennedy entdeckt.“
Die Bilder erzählen alle Geschichten. Es gibt die aufwendige Machart mit feinen Spitzen. Oder: „ Denken wir an die Weltkriege.“Seine Sammlung gefallener Soldaten ist groß.
Auch kein Prominenter fehlt in den Ordnern: Jahrhundert- Musiker Udo Jürgens, Dirigent Nikolaus Harnoncourt oder PolitikGrößen wie Bruno Kreisky.
Und dann gibt es die Tragik des Alltags: „ Beim Kirschenpflücken vom Baum gestürzt.“Oder: „ Am Genuss giftiger Schwämme gestorben.“Ein Pfarrer kam ums Leben, weil er in der Kirche von der Leiter fiel.