Kunst aus Können und Handw erk
Museum für angewandte Kunst: Thomas Bayerle Retrospektive ( bis 2. April 2018)
„ Überdimensional“und „ Superform“: So charakterisiert das Kuratorenteam Nikolaus Schafhausen und Bärbel Vischer Arbeiten von Thomas Bayerle im Rahmen der neuen Ausstellung im MAK. Und mitunter sprengt der Frankfurter den Rahmen künstlerischer „ Normalgrößen“, egal, ob grafisch oder am Computer.
„ Wenn etwas zu lang ist – mach es länger“wird Thomas Bayerle im Untertitel der Ausstellung zitiert. Dass er Maßstäbe sprengt, wird in seinem Werk, in kleineren wie auch in großen Formaten, sichtbar. Stets steht dabei das Serielle in Bayerles Werk im Mittelpunkt – das schafft er mit „ traditionellen“klassischen Verfahren wie Grafik, Siebdruck oder Lithografie ebenso wie mit generierten Computerprogrammen und Animation.
Im MAK „ verwob“der Künstler – die Schau entstand zum 80. Geburtstag – Räume: Passend zum Rahmen des einstigen Museums für Kunst und Industrie, werden alle Spektren seiner Arbeit gezeigt. Grafisches steht da im Diskurs mit Skulptur, Malerisches mit Textilem, Fotografie mit penibel inszenierten Collagen. Immer wieder wird spürbar, dass Bayerle vom „ Fach“ kam, Musterzeichner und Weber gelernt hat. Gegipfelt hat das in „ Superformen“, Collagen aus unzähligen Minibildern, in denen er Kultur, Gesellschaft und Politik hinterfragte. Und noch hinterfragt – zu sehen als Dialog von Kunst, Können und Handwerk.