Noch 100 Tage zum Traum vom 80. Gold
Die Wettkampfstätten von Pyeongchang sind schon bereit für die wohl größten Winterspiele aller Zeiten Die Begeisterung der Bevölkerung und die Garantie für Frieden fehlen allerdings noch
Kein Meister fällt vom Himmel. Der 76- jährige Pensionist rezitiert im Park des Königspalastes Changdeokgung in Seoul das Sprichwort in lupenreinem Deutsch – ohne diese Sprache zu beherrschen. Er hat nur jede Menge Sprichworte auswendig gelernt . . .
Bezeichnend für das Land auf der asiatischen Halbinsel, in dem heute in 100 Tagen in Pyeongchang die 23. Olympischen Winterspiele eröffnet werden. Eine ( große) Winter- Sportnation sind die Südkoreaner wohl nicht. Dennoch arbeitet man fieberhaft daran, der Welt ab 9. Februar ein perfektes Sportfest bieten zu können.
Einen verzweifelten Wettlauf mit der Zeit, den es vor vier Jahren in Sotschi und auch 2016 in Rio de Janeiro gegeben hatte, um alles doch noch rechtzeitig fertig zu stellen, diesen Wettlauf sucht man in Südkorea vergebens. Die Sportstätten sind so gut wie parat, auch in den beiden O- Dörfern werden gerade die letzten Adaptierungen vorgenommen. Ja, Pyeongchang ist bereit für die bislang größten Winterspiele – es gibt 102 Mal Gold zu gewinnen.
Auch für Österreich läuft’s auf Schiene. Die Bauarbeiten am ÖsterreichHaus sind aufgenommen, die Material- Container auf dem Weg, die Test- Erkenntnisse in den diversen Sportarten auf Laptops gespeichert. Wenn das Feuer am 9. Februar entzündet wird, beginnt für Österreich die Jagd nach dem 80. Gold in der Winterspiele- Geschichte.
Mario Matts SlalomTriumph am vorletzten Wettkampftag in Sotschi
der koreaner kauft sich eintrittskarten üblicherweise erst kurz vor dem event. wir machen uns keine sorgen.
OK- Generalsekretär Hyung- koo Yeo
war der 79. Olympiasieg unseres Landes im Winter. Die ersten Kandidaten fürs Jubiläum: Stefan Kraft am Samstag auf der Kleinschanze – Matthias Mayer & Co auf der Herren- Abfahrt, Wolfgang Kindl im Rodeln und Simon Eder im 10kmBiathlon am Sonntag.
Die dunklen Wolken in der perfekten asiatischen Game- Welt? Der schleppende Kartenverkauf – und die latente Kriegs- Gefahr auf der Halbinsel! Man zuckt die Achseln. Über beides. Koreaner zeigen nicht gerne Schwächen. Nur der Pensionist im Park zitiert lächelnd auf Deutsch: „ Keine Rose ohne Dornen.“