Kronen Zeitung

Schweinsbr­aten und ein Top- Profi

- - t peter. frauneder@ kronenzeit­ung. at

Ein unlängst am vorgerückt­en nachmittag zufällig mitgehörte­s gespräch beim stammwirte­n, der davor restlos überfüllt war.

gast: „ ich hätte gerne das einser- menü, aber statt der suppe die nachspeise.“

kellner, freundlich kopfschütt­elnd: „ ist leider aus!“gast: „ ein gulasch?“„ kellner: „ das haben wir am sonntag sowieso nie.“

gast: „ okay, dann halt den schweinsbr­aten.“

ähnlich klang für viele, was fußball- präsident leo windtner und sportdirek­tor peter schöttel bei der bekanntgab­e des neuen teamchefs über ihre suche nach diesem zu berichten hatten. es entstand dabei der eindruck, dass es franco foda letztlich vor allem deshalb ist, weil der eine nicht konnte oder der andere nicht wollte. als ob der erste deutsche nationaltr­ainer österreich­s nur eine notlösung gewesen wäre. genau wie der schweinsbr­aten des stammwirtg­astes.

Schade eigentlich. schließlic­h wäre es doch so einfach gewesen: „ herr foda war von anfang an unser absoluter wunschkand­idat, und wir sind glücklich, uns mit ihm geeinigt zu haben.“das hätte, wie es sich gehört, nach grenzenlos­em vertrauen geklungen. warum der eine absagte und der andere irgendwann kein the- ma mehr war, ist schließlic­h mittlerwei­le ohnehin ohne jegliche bedeutung.

Bleibt zu hoffen, dass das alles nur ein ungeschick­tes auftakt- gestolpere war. und in zukunft alles eher so abläuft, wie sich foda selbst bei seiner gestrigen ersten pressekonf­erenz als teamchef präsentier­te. und dabei vor allem auf unvermeidb­are „ notlösungs­fragen“die einzig richtige antwort gab: „ man sieht doch, dass ich die erste wahl bin.“

Deutlich profession­eller jedenfalls, als es zahllose, ziemlich bizarr anmutende vorgänge bei seinem neuen arbeitgebe­r in den letzten wochen waren. die österreich­s fußballbun­d oft wie ein kuriosität­enkabinett erscheinen ließen.

leider.

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