„ Das Verhalten der Bewohner ist entscheidend.“
In den Herbst- und Wintermonaten haben Einbrecher regelmäßig Hochsaison. Was kann der Einzelne tun, um sich zu schützen?
Sehr viel! Und da rede ich gar nicht von hochkomplexen Sicherheitstechniken. So banal es klingt, aber die Regel Nummer 1 lautet: Fenster zu! Ein gekipptes Fenster darf es einfach nicht mehr geben. Für einen Profi ist ein gekipptes Fenster ein geöffnetes Fenster. Zweiter Punkt: Zeitschaltuhren verwenden und so programmieren, dass zu Beginn der Dämmerung das Licht in der Wohnung oder im Haus angeht. Es gibt auch spezielle TV- Simulationsgeräte mit blinkenden, farbigen LED- Lichtern. Von außen sieht das aus, als würde drinnen jemand fernsehen. Es geht darum, Präsenz vorzutäuschen. Man kann tatsächlich mit ganz einfachen Maßnahmen sehr viel bewirken.
Wie schaut es mit Alarmanlagen und dergleichen aus?
Natürlich sind diese Dinge wichtig – ein sicheres Schloss, eine moderne Alarmanlage. Aber ich möchte noch einmal betonen, dass das richtige Verhalten der Bewohner von ganz entscheidender Bedeutung ist. Dazu zählt auch die Nachbarschaftshilfe – auf dem Land wie in der Stadt. Wenn man nicht zuhause ist, kann man jemanden bitten, das Werbematerial vor der Türe wegzuräumen. Oder wenn es geschneit hat, ein paar Fußabdrücke in den frischen Schnee zu setzen – hin zum und weg vom Haus. Sehr hilfreich ist auch die „ biomechanische Alarmanlage“: Kaufen Sie sich einen Hund! Wir reden hier aber nicht von einem Chihuahua – der Hund kann ruhig ein bisschen größer sein. Das ist wirksame Abschreckung! Natürlich darf es dann nicht so sein, dass der Hund ständig allein in der Wohnung gelassen wird ...
Seit nunmehr vier Jahren setzt die Polizei gezielt verstärkte Maßnahmen gegen die sogenannten Dämmerungseinbrüche. Was genau wird getan?
Durch verfeinerte Datenanalyse können wir zum Beispiel aktuelle „ Hot Spots“ausfindig machen, diese Gefahrenzonen werden dann verstärkt überwacht. Zu den Maßnahmen zählen aber auch Informationskampagnen, die sich an die Bevölkerung richten, Aufklärungsarbeit. Die Zahl der Dämmerungseinbrüche ist in den letzten vier Jahren kontinuierlich zurückgegangen. Man sieht also, dass man mit gezielten Maßnahmen tatsächlich etwas erreichen kann – obwohl ich zugeben muss, dass eine exakte UrsacheWirkung- Beziehung nicht immer eindeutig herzustellen ist.