Krokusfest
In der Früh ist es jetzt nebelig, kalt, grau und nass. Die Blätter fallen, es riecht nach Herbst, es geht dem Ende zu. Gartenliebhaber wissen, dass es nun gilt, Sträucher und Pflanzen zurückzuschneiden, die Natur auf Kälte und Winter vorzubereiten. Doch nicht nur das. Denn jetzt schon gilt es vorauszuschauen, im Wissen, dass danach alles wieder von vorne beginnt! Ja, es wird grünen und blühen, das ist so gewiss wie das Sterben in diesen Tagen.
Um uns darauf vorzubereiten, gibt es von Naturschutzbund und „ Hofer“in diesen Tagen eine besondere Aktion: Kinder aus Volksschulen und Kindergärten in Tirol und der Steiermark setzten bei „ Krokusfesten“gemeinsam über 15.000 Krokuszwiebeln ein ( am 10. 11. in der Seegraben, am 17. 11. in St. Michael).
Krokusse im November! Denn nur wer jetzt die Zwiebeln setzt, wird sich im Frühjahr über die Blüten freuen, und kann damit – das ist der Hintergrund der Aktion – auch ein deutliches Zeichen gegen das Bienensterben setzen. Die Krokusse werden sich in den Folgejahren wie von selbst vermehren, sind nicht nur schön anzusehen, sondern bieten den Bienen eine so wichtige Nahrungsquelle! Eine scheinbare kleine Aktion mit großer Wirkung und tiefem Bewusstsein.
Darauf vertrauen, dass sich immer wieder alles wendet. Dass sich nach dem Winter – scheinbar ganz plötzlich – ins schmutzige Grau knallige Farbtupfer, dottergelb, tiefviolett, mischen. Denn dann blühen die Krokusse. Und das ist jedes Jahr unglaublich, überraschend, ein Wunder.