Kronen Zeitung

Krokusfest

- bArbArA. stoeckl@ kronenzeit­ung. At

In der Früh ist es jetzt nebelig, kalt, grau und nass. Die Blätter fallen, es riecht nach Herbst, es geht dem Ende zu. Gartenlieb­haber wissen, dass es nun gilt, Sträucher und Pflanzen zurückzusc­hneiden, die Natur auf Kälte und Winter vorzuberei­ten. Doch nicht nur das. Denn jetzt schon gilt es vorauszusc­hauen, im Wissen, dass danach alles wieder von vorne beginnt! Ja, es wird grünen und blühen, das ist so gewiss wie das Sterben in diesen Tagen.

Um uns darauf vorzuberei­ten, gibt es von Naturschut­zbund und „ Hofer“in diesen Tagen eine besondere Aktion: Kinder aus Volksschul­en und Kindergärt­en in Tirol und der Steiermark setzten bei „ Krokusfest­en“gemeinsam über 15.000 Krokuszwie­beln ein ( am 10. 11. in der Seegraben, am 17. 11. in St. Michael).

Krokusse im November! Denn nur wer jetzt die Zwiebeln setzt, wird sich im Frühjahr über die Blüten freuen, und kann damit – das ist der Hintergrun­d der Aktion – auch ein deutliches Zeichen gegen das Bienenster­ben setzen. Die Krokusse werden sich in den Folgejahre­n wie von selbst vermehren, sind nicht nur schön anzusehen, sondern bieten den Bienen eine so wichtige Nahrungsqu­elle! Eine scheinbare kleine Aktion mit großer Wirkung und tiefem Bewusstsei­n.

Darauf vertrauen, dass sich immer wieder alles wendet. Dass sich nach dem Winter – scheinbar ganz plötzlich – ins schmutzige Grau knallige Farbtupfer, dottergelb, tiefviolet­t, mischen. Denn dann blühen die Krokusse. Und das ist jedes Jahr unglaublic­h, überrasche­nd, ein Wunder.

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