Ohne Uniform!
In Abwesenheit von Superstar Marcel Hirscher wurde die Sporthilfe- Gala zur großen Bühne für Österreichs Sportlerinnen. Wo es Momente gab, die vor einem Jahr noch als schier unmöglich gegolten hätten. Etwa, dass sich Hunderte Gala- Besucher zu „ Standing Ovations“erheben, um den Fußballfrauen, die im Vorjahr in der öffentlichen Wahrnehmung noch überhaupt keine Rolle spielten, Respekt zu zollen.
Auch darauf, dass mit Anna Gasser eine Snowboard- Akrobatin als Siegerin im Ranking die beliebten Skifahrerinnen um Meilen abhängt, hätte vor dem letzten Winter wohl keiner getippt.
In der von den Fans gewählten Kategorie „ Aufsteiger des Jahres“setzte sich mit Skifahrerin Stephanie Venier ( Bild) ebenfalls eine junge Dame gegen die Konkurrenten Jakob Pöltl und Lucas Auer durch. Die Zollsportlerin musste nach der im schwarzen Pailletten- Abendkleid glänzenden Gasser in der Ausgehuniform des Finanzministeriums ihren Preis entgegennehmen. Ein dunkelgrauer Zweiteiler mit überlangem Rock und viel zu breiter silberner Krawatte.
Auch die Bundesheer- Leistungssportlerinnen wurden zum militärgrünen Look verpflichtet. Darauf angesprochen, reagierten die Damen zurückhaltend: „ Wir sind froh über die Möglichkeiten, die wir an unseren Dienststellen haben“oder: „ Die Uniform ist nicht schön, aber es gehört halt dazu, und na ja, es gibt Schlimmeres“, war da zu hören . . .
Verständlich, dass sich die Athletinnen nicht mit ihren Arbeitgebern anlegen wollen. Aber bitte, Herr Finanzminister, Herr Verteidigungsminister und Herr Innenminister! Erspart euren weiblichen Sportstars bei der größten Sportgala doch bitte künftig dieses Outfit. Ein dezenter Anstecker am Kleid tut es doch ebenso. Und ist mit Sicherheit die viel bessere Werbung für ihre Ressorts!