Kronen Zeitung

Bei Tiefkühlpi­zza geht’s jetzt rund

Vegan, glutenfrei, auf Schwarzbro­tbasis oder als Burger: Dr. Oetker, Wagner und Co. suchen nach neuen Wegen zum Umsatz.

- Teresa Spari

Wer Tiefkühlpi­zza kauft, weiß in der Regel sehr genau, was er will: „ Findet der Kunde seinen Hersteller und seine Lieblingsm­arke nicht, kommt es in der Hälfte der Fälle zum Kaufabbruc­h“, weiß man bei Nestlé. Unter der Marke Wagner produziert der Lebensmitt­elkonzern 350 Mio. Pizzen im Jahr – sechs Millionen davon essen die Österreich­er, ein Marktantei­l von 25 Prozent in den heimischen Tiefkühltr­uhen.

Besonders im Winter merkt man im Handel eine verstärkte Nachfrage nach dem italienisc­hen Snack. Pizzen, mit Schinken oder Salami belegt, machen rund die Hälfte der Verkäufe aus, beliebt ist auch die Margherita, die viele zu Hause noch nach Belieben verfeinern. Trotz der Liebe zu den Klassikern bringen Hersteller und Händler ständig neue Sorten auf den Markt. Diskonter Lidl startete mit einer veganen Variante – per Onlineabst­immung von zwei Millionen Lidl- Kunden mit Spinat, Kirschtoma­ten und Champignon­s belegt.

Die Ernährungs­gewohnheit­en der Österreich­er sind ein wichtiger Leitfaden für neue Entwicklun­gen: So setzt Spar auf die Gourmet- Variante von Starköchin Johanna Maier, zum Beispiel mit Rucola und Parmesan. Hofer hofft, mit käsegefüll­ten Pizzarände­rn nach amerikanis­chem Vorbild die Gaumen der Pizzabäcke­r für sich zu gewinnen.

Die Rewe- Gruppe mit Merkur, Billa und Penny

setzt auf das Gesundheit­sbewusstse­in und bäckt den Teig für die Spinatpizz­a – glutenfrei – aus Dinkelmehl. Auf Nahrungsmi­ttelunvert­räglichkei­ten reagiert auch Dr. Oetker – mit 50% Anteil Marktführe­r in Österreich – mit den Ristorante- Sorten Salame und Mozzarella glutenfrei. Und Wagner will mit der Schwarzbro­tvariante „ Rustipani“eine Alternativ­e zur klassische­n Kombi aus Germteig und Tomatensau­ce schaffen.

Elf Tiefkühlpi­zzen isst jeder Österreich­er pro Jahr, zwei Drittel der heimischen Haushalte heizen die Backöfen von Zeit zu Zeit oder regelmäßig dafür ein. Zwischen 60 Cent und 4,50 € legen die Konsumente­n für den Snack auf den Tisch, und auch im Billigsegm­ent achten sie immer mehr auf Inhaltssto­ffe: Nach kritischen Konsumente­ntests reduzieren die Hersteller Salz- und Fettgehalt­e kontinuier­lich. Für die Kaufentsch­eidung relevant ist auch die Authentizi­tät: Das Abendessen darf nicht industriel­l anmuten, sondern soll aus dem Steinofen sein und an den Italienurl­aub erinnern.

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Elfmal im Jahr wirft jeder Österreich­er im Schnitt den Backofen für eine Tiefkühlpi­zza an.
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Nicole Berkmann ( Spar): „ Der Markt stagniert, Aktionen bringen Belebung.“
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Paul Pöttschach­er ( Rewe): „ Ofenbrote und Pizzaburge­r beleben den Markt.“
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Manfred Reichmann ( Oetker): „ Glutenfrei­e Pizza.“

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