Suche nach dem roten Selbst
SPÖ will in Opposition Partei der Mitte bleiben Keine Auskunft über Schulden
Dort, wo die SPÖ einst großzügige Kanzlerfeste gefeiert hatte, war die Stimmung in den vergangenen zwei Tagen nicht gerade am Kochen. In ihrem Gartenhotel Altmannsdorf, das nun verkauft werden soll, suchte die Sozialdemokratie sich selbst. Ohne wirklich konkrete Ergebnisse. Christian Kerns „ Plan“ist und bleibt das Programm.
Auch einen Monat nach der Wahl wirkt die SPÖ noch immer ratlos und orientierungslos. Richtig erfolgreich dürfte die Suche nach dem roten Selbst bei der Präsidiumsklausur auch nicht verlaufen sein.
Noch- Bundeskanzler Christian Kern betonte zwar, dass die SPÖ die „ Partei der progressiven Mitte“bleiben werde und dass es keinen Richtungsstreit gebe. Konkrete Ankündigungen, wie die Partei in der Opposition neu geordnet werden soll, gibt es jedoch nicht. Auch Personalentscheidungen wurden keine getroffen. Und auch das Problem, wie es nun in Wien weitergeht, ist nach wie vor ungeklärt.
Kern bemüht sich, alles so normal wie nur möglich darzustellen. Es habe keine Diskussion darüber gegeben, ob die SPÖ die „ Ersatz- Grünen“spiele. Zu versuchen, „ auf vier Prozent zu schrumpfen“, sei ein „ Holzweg“, so Kern.
Das erklärte Ziel der SPÖ ist es, bei der nächsten Wahl wieder auf Platz eins zu landen. Grundlage des inhaltlichen Programms bleibt der „ Plan A“, Christian Kern kündigt aber Weiterentwicklungen an.
Zur finanziellen Lage der Partei gibt sich der SPÖChef äußerst bedeckt. Die kolportierten 20 Millionen Euro Schulden seien nicht richtig, meint Kern. Wie hoch die Rückstände aber tatsächlich sind, will Kern nicht sagen.
Die SPÖ ist die Partei der 95 Prozent. Dafür werden wir uns dann nicht auf die Innenstädte konzentrieren können, dann werden wir uns nicht auf die Dörfer konzentrieren können, sondern es muss beides geben.
SPÖ- Parteichef Christian Kern