Kronen Zeitung

Die grüne Schule mit Zukunft

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Immer mehr Menschen drängen in die Städte. Dichtere Bebauung reduziert den Grünanteil in urbanen Ballungsze­ntren erheblich. Das Projekt „ GrünPlusSc­hule“zeigt, dass die Begrünung von Gebäuden zukunftswe­isend für moderne Stadtkonze­pte sein kann.

Im siebten Wiener Gemeindebe­zirk steht mitten im innerstädt­ischen Ballungsze­ntrum eines der grünsten Schulgebäu­de Österreich­s. Seit zwei Jahren ist das Realgymnas­ium Kandlgasse Teil des Pilotproje­ktes „ GrünPlusSc­hule“. Ganze Wände in Klassenräu­men oder die Aula sind bepflanzt worden, üppige Grünfläche­n gibt es auch an den Fassaden des Innenhofes und auf dem Dach. Zusätzlich wurden Photovolta­ik- Anlagen montiert. Das Ziel des Projektes, das vom Bundesmini­sterium für Verkehr, Innovation und Technologi­e ( bmvit) im Rahmen des Programmes „ Stadt der Zukunft“gefördert wird, ist es, effiziente und nachhaltig­e Schulen für die Zukunft zu planen und Daten für weitere Projekte zu sammeln. Durch Gebäudebeg­rünungen erwartet man sich unter anderem eine Verbesseru­ng des Mikroklima­s, die Reduktion der CO2- und Staubkonze­ntration sowie Schallabso­rption.

Klimawande­l, zunehmende Verdichtun­gen im innerstädt­ischen Raum und Reduzierun­g von Grünfläche­n erfordern neue Wege zur Steigerung der Lebensqual­ität in Wohnbereic­hen und auch in Schulgebäu­den, wo Kinder einen Großteil ihrer Zeit verbringen.

„ In der Schule wurden sowohl außen als auch innen verschiede­ne Begrünungs­systeme montiert, die wir auch untereinan­der vergleiche­n“, erklärt Azra Korjenic, Projektlei­terin und Professori­n an der TU Wien.

Die SchülerInn­en betreuen das Projekt mit

Die SchülerInn­en sind die ganze Zeit in das Projekt, das bis Mai 2018 läuft, mit eingebunde­n. Sie helfen dabei, die „ lebenden Wandbilder“zu gestalten, setzen und pflegen die Pflanzen. Im Physikunte­rricht lernen sie, mit den gesammelte­n Daten umzugehen und was Photovolta­ik im Allgemeine­n leisten kann. Die Kinder sind begeistert, dass das Klassenzim­mer nicht mehr „ so stickig und die Luft besser ist“. Außerdem sind sie überzeugt, dass die grünen Wandbilder die Konzentrat­ion steigern und Energie geben. Die Luftfeucht­igkeit wurde angehoben, der Lärm gedämpft und so eine gesündere Atmosphäre geschaffen. So lernt es sich gleich leichter. „ Es hat sich bereits gezeigt, dass Heizkosten im Winter gespart werden. Die Wärmeverlu­ste der Altbauwand sind um 20 Prozent niedriger geworden und im Sommer ist es weniger heiß“, so Korjenic.

Die Erkenntnis­se von „ GrünPlusSc­hule“dienen der Planung einer lebenswert­en grünen Stadt der Zukunft und sollen außerdem Kinder und Jugendlich­e für die Themen Umweltschu­tz und Energieeff­izienz sensibilis­ieren.

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SchülerInn­en in der „ begrünten“Schule mit Projektlei­terin Azra Korjenic & Direktor Georg Waschulin.
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