Kronen Zeitung

Kreml- Zar Wladimir Putin plant

Der russische PrÄsident sieht „ KAmpf gegen den Terrorismu­s zu Ende gehen“

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MOSKAU/ DAMASKUS. Auch wenn in Teilen Syriens nach wie vor Krieg herrscht, ist die Schlacht gegen den Islamische­n Staat ( IS) und andere islamistis­che Rebellengr­uppen so gut wie gewonnen. Kreml- Zar Wladimir Putin, der wirklich starke Mann hinter Syriens Diktator Assad, plant daher bereits die Zukunft des Landes.

„ Es ist offensicht­lich, dass der Kampf gegen den Terrorismu­s in Syrien zu Ende geht“, sagte der Kreml- Chef, dessen militärisc­hes Eingreifen in Syrien das Blatt zugunsten des Assad- Clans gewendet hatte, jüngst. „ Das Wichtigste ist jetzt, Vereinbaru­ngen zu Deeskalati­onszonen zu treffen und den Waffenstil­lstand vertraglic­h zu fixieren.“

Dass der Assad- Clan auch im künftigen Syrien zumindest mittel- wenn nicht gar langfristi­g politisch eine wichtige Rolle spielen soll, steht für Putin schon lange fest. Bemerkensw­erter ist, dass Putin und Trump bei einem Treffen am Rande des APEC- Gipfels in Vietnam eine gemeinsame Erklärung präsentier­t haben, in der sie sich zu „ Souveränit­ät, Unabhängig­keit, Einheit, territoria­ler Integrität und säkularer Natur“des künftigen Syrien bekannt haben. Denn vor allem für die säkulare Natur, also die Trennung zwischen Staat und Religion, ist Assad derzeit der wohl einzige Garant in Syrien.

Luftangrif­f forderte 61 Menschenle­ben

Aber auch Türken- Sultan Erdoğan ist ja mittlerwei­le davon abgekommen, Assad stürzen zu wollen. Sein Interesse gilt vor allem der Verhinderu­ng eines Kurdenstaa­tes auf dem Gebiet des nördlichen Syrien. Die Kurden, die als Speerspitz­e gegen den IS kämpfen, haben dort bereits eine Selbstverw­altungszon­e ausgerufen. Putin will die Kurden, neben dem Assad- Clan die zweite säkulare Kraft im Land, in den Aufbau des zukünftige­n Syrien einbinden, Erdoğan will das verhindern. Daran hat sich auch nach einem vierstündi­gen Gespräch der beiden im russischen Sotschi in der Nacht auf gestern nichts geändert.

Hunderte IS- Kämpfer aus Raqqa geflohen

Dass in Teilen des Landes nach wie vor Krieg herrscht, zeigte sich an den jüngsten Luftangrif­fen auf die von Rebellen gehaltene Stadt Atareb westlich von Aleppo. Bei den Bombeneins­chlägen kamen 61 Menschen, unter ihnen auch mehrere Frauen und Kinder, ums Leben.

Für Aufsehen sorgen unterdesse­n auch Berichte, wonach Hunderten ISKämpfern mit Wissen der USA die Flucht aus ihrer einstigen Hochburg Raqqa gelungen sein soll.

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Türken- Sultan Erdoğan hat in Syrien noch andere Interessen als der mächtige Kreml- Zar Putin

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