Des Bankers Nöte mit Politik
Früherer Chef der Immofinanz: Zahlte nur für Beratung und kein Schmiergeld
„ In meinem ganzen Berufsleben habe ich die Nähe zur Politik zu meiden versucht. Einmal habe ich das nicht gemacht, und jetzt sitze ich hier“, jammert der frühere Immofinanzchef Karl Petrikovics ( 63). Laut Anklage zahlte er jene zehn Schmiergeld- Millionen, die teilweise bei Ex- Minister Grasser gelandet sein sollen.
Karl Petrikovics, einst Chef der Immofinanz und der Constantia Privatbank, war in den Jahren nach 2000 einer der wichtigsten Manager in der Immobilienbranche. Heute verbüßt er eine Haftstrafe aus einem anderen Verfahren und kommt zum Buwog- Prozess als Freigänger.
Thema seiner Einvernahme ist sein Verhältnis zu Peter Hochegger, damals Chef der zweitgrößten PR- Firma des Landes. Ihn hatte der Banker als Berater ins Boot geholt. Laut Anklage wusste Petrikovics, dass der Tipp über die Höhe des Anbots der Konkurrenz, die der Immofinanz zum Sieg im Bieterwettstreit verhalf, vom damaligen Finanzminister kam. Beihilfe zur Untreue lautet der Vorwurf.
Den Petrikovics bestreitet. Er habe nur Kontakte zu Peter Hochegger gehabt, sagt der Ex- Banker. Dass dahinter Walter Meischberger und laut der Anklage sogar Karl- Heinz Grasser standen, habe er nicht gewusst. Für Petrikovics war Hocheggers Tätigkeit die eines normalen Beraters. Dass die Information aus der Politik gekommen sein soll, habe er nie angenommen. Die Immofinanz zahlte mit der Raiffeisenlandesbank OÖ 961 Millionen für die Buwog. Bei den zehn Millionen, die die einen als Schmiergeld, die anderen als Honorar bezeichnen, zahlte die RLB OÖ ebenfalls mit.
Richterin Hohenecker hat weitere 37 Verhandlungstermine bis Oktober 2018 bekannt gegeben.