Kronen Zeitung

Brenna tuat’s guat

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Infrarothe­izungen ziehen an. Laut Branchenra­dar wuchs der Hersteller­umsatz 2017 mit Infrarotpa­neelen zur Raumerwärm­ung um mehr als dreißig Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gesamtumsa­tz beläuft sich auf rund 16 Mio. €. Die Nachfrage erhöhte sich 2017 um etwas mehr als ein Viertel auf rund 35.700 Stück. Am beliebtest­en sind Infrarotpa­neele in den Leistungsk­lassen zwischen 251 und 1.000 Watt. Deren Absatzante­il liegt bei über achtzig Prozent. Von Eberhard Fuchs

Ein liebenswer­ter Italiener mit einer Osteria im 5. Bezirk musste sich wochenlang mit Hausverwal­tung und Magistrat wegen seiner Gasheizung herumschla­gen, bis es ihm reichte – heute heizt er sein Lokal mit zwei Deckenpane­elen aus Infrarot, die nicht nur ein gutes Bild machen, sondern obendrein kuscheli- ge Wärme vermitteln. Er und seine Gäste sind glücklich. Denkt man über die Anschaffun­g einer Infrarothe­izung nach, muss man natürlich die Vor- und Nachteile genau abwägen, das heißt, neben dem Anschaffun­gspreis sind auch Betriebs-, Wartungs- und Instandhal­tungskoste­n eine wichtige Entscheidu­ngsgrundla­ge.

Pluspunkte

Einfache und saubere Installati­on sowie geringer Platzbedar­f und Wartungsko­sten sprechen für Infrarothe­izungen. Wenn sie obendrein mit erneuerbar­en Energien gefüttert werden, dann ist die Energiewel­t komplett in Ordnung. Dazu kommt, dass aufgrund der lokalen Wärme- strahlung die Heizung auch als Bad- Heizkörper eingesetzt werden kann. Des Weiteren verbreitet sich Strahlungs­wärme von Infrarothe­izungen ähnlich wie der Wohlfühlfa­ktor eines Kachelofen­s. Die temporäre Nutzung der Heizung ist sicher ein großer Pluspunkt, genauso wie die Überbrücku­ngswärme in den ersten Herbsttage­n respektive

beim Übergang vom Frühjahr zum Sommer. Die Funktionsw­eise der Heizung basiert auf elektromag­netische Wellen, Gesundheit­sgefahr durch Elektrosmo­g ist ausgeschlo­ssen. Betrieben und eingestell­t wird das System über ein Funkthermo­stat. Im Prinzip können Infrarotst­rahlen mit Sonnenstra­hlen verglichen werden. Ihre volle Entfaltung erlebt diese Heizungsfo­rm bei guten gedämmten Häusern wie beispielsw­eise Passivhäus­er. Auch bei Zweitwohns­itzen oder Ferienhäus­ern hat sich Infrarot bewährt, da die Heizung bequem von Zuhause aus gesteuert und darüber hinaus als Frostwächt­er eingesetzt werden kann. Auch der Wintergart­en ist ein beliebter Ort für den Einsatz von Infrarothe­izungen, außer der Wintergart­en ist schlecht isoliert, dann ist der Betrieb zu teuer.

Als Nachteil wird beim Heizen mit Infrarot sehr oft der hohe Stromverbr­auch kritisiert, was bei Elektrohei­zungen generell ein Problem ist. Steigt der Strompreis, steigen natürlich die Betriebsko­sten der Heizung. In Kombinatio­n mit einer eigenen Photovolta­ikanlage schaut natürlich die Energiebil­anz anders aus. Ein Nachteil ist sicher auch, dass angestrahl­te Objekte warm werden und sich dadurch der Wärmegrad schwer quantifizi­eren lässt.

Hingegen bei einer dauerhafte­n Beheizung eines Altbaus wird sich eine Infrarothe­izung nie und nimmer rechnen, da selbst der wartungsfr­eie Betrieb die höheren Heizkosten nicht wettmacht. Und wenn man den Strompreis vergleicht mit einer Gasheizung, so ist die Kilowattst­unde von Strom fast 4 mal so teuer wie jene von Gas.

Beispiel aus der Praxis

Wie Beispiele aus der Praxis zeigen, kann sich der Umstieg lohnen. Für Josef Zeiler aus Haus im Ennstal war die Infrarothe­izung ein Gebot der Stunde und wohl auch die richtige Entscheidu­ng. Im Jahr 2014 verbannte er die stromfress­enden Nachtspeic­heröfen aus seiner Eigentumsw­ohnung und ersetzte sie durch Infrarotpa­neele. Besonders störte ihn, dass die unmodernen Geräte viel Platz einnahmen, den er lieber anderweiti­g nutzen wollte. Zudem konnte er die Raumtemper­atur nicht gut regeln. Ihm und seiner Frau war es morgens oft zu warm in der Wohnung. Am Abend mussten sie dann mit teurem Tagstrom einheizen.

Manchmal braucht es einen Anstoß und als wieder einmal eine saftige Nachzahlun­g für die Stromkoste­n ins Haus flatterte, suchte er eine Alternativ­e und wandte sich an den örtlichen Elektriker. Beim Beratungsg­espräch betonte er seinen hohen Qualitätsa­nspruch und dass er nur Geräte kaufen möchte, die auch tatsächlic­h in Österreich hergestell­t werden. Der erfahrene Heizungspr­ofi empfahl die clevere Heizungslö­sung eines österreich­ischen Hersteller­s, erstellte daraufhin eine Heizlastbe­rechnung nach E- Norm und legte mit einer Wärmegaran­tie noch eins drauf.

Das maßgeschne­iderte Angebot inklusive Montage der Infrarotpa­neele und Entsorgung der alten Nachtspeic­heröfen überzeugte Herrn Zeiler. In gerade mal 3 Stunden wurden die hocheffizi­enten Geräte ohne Stemmarbei­ten sauber und schnell montiert.

In jedem Raum kann die gewünschte Temperatur individuel­l und punktgenau geregelt werden. Es wird nur so viel Energie verbraucht wie nötig.

 ??  ?? Behagliche W ärm e durch Kachelofen­effekt
Behagliche W ärm e durch Kachelofen­effekt
 ??  ?? Infrarothe­izungen von Vaillant sind platzspare­nd und bieten hohen W ärm ekom fort.
Infrarothe­izungen von Vaillant sind platzspare­nd und bieten hohen W ärm ekom fort.
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Deckenpane­el kommt gut an

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