Kronen Zeitung

Grenzen sprengen

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Da war er wieder, dieser Gänsehautm­oment. Auch wenn er mich diesmal in der Beobachter­rolle traf. So schossen doch sofort die Erinnerung­en ein – an vier Vereidigun­gen zu Olympische­n Spielen, an denen ich als Turmspring­erin teilnehmen durfte.

Wenn du da im neuen Teamdress im Zeremonien­saal der Wiener Hofburg stehst und realisiers­t, dass du jetzt Teil einer einzigarti­gen, friedensst­iftenden Idee bist. Die nur alle vier Jahre steigt und seit Kindheitst­agen das Größte für dich ist: Olympia!

Wo deine Sportart plötzlich gleich viel wert ist wie jene, die die Superstars des Sports betreiben. Wo sich in der Mensa im Olympische­n Dorf die ganze Welt auf 500 Quadratmet­ern trifft. Wo du deine Heimat perfekt vertreten möchtest.

Als Sportler weißt du, dass Erfolg und Misserfolg schonungsl­os nah beieinande­r liegen. Eine minimale Unachtsamk­eit kann den Traum, für den du so geschuftet hast, den du so oft geträumt hast, blitzartig zerstören . . .

Aber in dieser Stunde, im prunkvolle­n Ambiente beim Bundespräs­identen, da fasst du den Entschluss am Wettkampft­ag deine Grenzen zu sprengen!

Mir ist das nicht immer gelungen. Aber, und das werden auch die Sportler, die gestern verabschie­det wurden, erfahren: Egal ob Sieg oder Niederlage – es wird ein prägendes und unvergessl­iches Abenteuer!

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