„ Ich will 20 Opern schreiben“
Frédéric Chaslin leitet „ Faust“, „ Pasquale“, „ Turandot“
Ein Vielbeschäftigter der Staatsoper: Frédéric Chaslin ( 54), Pariser Dirigent, Komponist, Pianist, leitet 2017/ 18 13 Opernvorstellungen von „ L’elisir d’amore“, „ Don Pasquale“, „ Turandot“und ab heute ( 25.) Charles Gounods „ Faust“. Für Chaslin kein Problem: Er hat 84 Werke ständig im Repertoire.
„ Für viele Operndirektoren bin ich ein , Spezialist‘. Fürs französische und italienische Repertoire des 19. Jahrhunderts. Aber so erging’s mir schon, als ich 1989 Assistent bei Daniel Barenboim in Paris und Bayreuth wurde. Und als Assistent bei Pierre Boulez ( 1989 bis 1991) war ich der Spezialist für Moderne und Avantgarde. Als Boulez erkrankte, sprang ich für ihn bei Wien Modern ein. Das war mein internationales Debüt.“
Chaslin dirigierte bei den Bregenzer Festspielen, debütierte 1997 an der Staatsoper – er hat bereits mehr als 200 Vorstellungen abolviert –, dann 2002 an der Met, in Berlin, Madrid, Barcelona, Rom, Paris, London, Tokio.
Mit Los Angeles und Opernchef Plácido Domingo verbindet Chaslin eine enge Zusammenarbeit. So schreibt er für Domingo eine Oper „ Monte Christo“, bei de- ren Uraufführung 2018/ 19 Domingo den alten Monte Christo singen wird ( und damit vielleicht ins Theater an der Wien kommt).
Chaslin arbeitet aus Freude: „ Ich möchte 20 Opernschreiben“, strahlt er, darunter „ Clarimonde – La morte amoureux“nach Théophil Gautier und „ Sturmhöhe“nach Emily Brontë.
Und er arbeitet an dem Fragment von Gustav Mahlers X. Symphonie, mit deren Fertigstellung durch Deryck Cook er „ absolut nicht einverstanden“ist. „ Man muss da die Spuren vieler Angaben, oft nur von ein bis drei Linien Mahlers, verfolgen und dabei auch sehr kreativ denken. Im Sinne Mahlers und seiner Kompositionstechnik.“Auch hier steht bereits der Uraufführungstermin fest: 18. Dezember 2018 in Zagreb.