Adieu, Isokäsi!
Wenn ich der Regierung etwas Positives abgewinnen kann, so ist es die Hoffnung auf Wiederaufbau des Bildungssystems. Denn als Vater schulpflichtiger Töchter habe ich die vergangenen Jahre von der Barrikade aus verfolgt: die Gesamtschule ( das Gottesgnadentum des Klassendeppen) als bildungspolitische Vision; elchgehirnige finnische Reformkonzepte als Maß aller Dinge, z. B. die Abschaffung von Handschrift und Literatur bei gleichzeitiger Bemusterung Achtjähriger mit Tablets.
Bildungsziel schien die Nachzucht und Wiederauswilderung des Neandertalers zu sein; speziell seiner finnischen Subspezies, des Schneemenschen Isokäsi.
Jetzt freuen mich die Deutschklassen, die auch von kleinen Nicht- Isokäsis geschätzten Volksschulnoten und die Aussetzung der Ideologiebombardements gegen das Gymnasium.
Umso verwirrender ein Detail im Regierungsprogramm: Schüler sollen ihre Lehrer anonym benoten, woraus den Betroffenen finanzielle Konsequenzen erwachsen können. Was mag damit in Zeiten körperlicher Übergriffe gegen Lehrkräfte bezweckt werden?
Ein Fördermodell für begabte Gewalttäter? Ein Artenschutzprogramm für Analphabeten? Ein berufspraktischer Ausbildungszweig zum Denunzianten mit dem Ziel, unbotmäßige Pädagogen ins regierungseigene Hartz- IV- Programm zu befördern?
PS: Für Gesangsdarbietungen aus niederösterreichischen Eingeweiden des blauen Koalitionspartners fordere ich die verpflichtende Wiederzulassung der gesunden Betonwatsche.