Bauernbub als „ Sir“
Fritz Strobl triumphierte zweimal auf der Streif in Kitzbühel – seine „ goldene Stunde“schlug in der Olympia- Abfahrt 2002
7Fritz Strobl
Und schon wieder ein Kärntner, der mit den Abfahrtsski unsere Skifans verzückt hat. Franz Klammer, Armin Assinger, Werner Franz, Max Franz, Mathias Mayer – das muss an einem erfolgreichen Training im Landeskader liegen.
Fritz Strobl war ein „ Sir“im Weltcupzirkus – immer freundlich und höflich, nie ein schlechtes Wort über jemand anderen, einer, der den Kollegen den Erfolg gegönnt hat. Ich bin glücklich, dass ich ihn und seine Familie zu meinen Freunden zählen darf. Wir sitzen in einer Jury, die jährlich in unserem Bundesland Salzburg die Sportler des Jahres wählt. Dazu gehört meist auch ein Ausflug. Ob am Königssee oder im schönen Ausseerland, mit Fritz zu plaudern und zu lachen garantiert erfüllende Stunden. Dass ich ihn bei diesen Gelegenheiten auch überreden konnte, als fleißiger Kärntner Landwirt die Jagerei auszuüben, freut mich sehr. Die Jagd- prüfung hat er bereits erfolgreich absolviert, jetzt sind wir Waidkameraden!
Gar so viele Skirennläufer gibt es nicht, die zweimal auf der Streif triumphiert haben. Die „ goldene Stunde“aber schlug dem Bauernbuben aus Steinfeld 2002 bei den Olympischen Spielen in Salt Lake City. Österreich hatte ein bärenstarkes Team, der eigentliche Favorit hieß Stephan Eberharter. Aber nicht er, sondern Fritz Strobl stand am Ende ganz oben. Sein Jubel war, so ist der Fritz, dennoch bescheiden. Es gibt für ihn Wichtigeres als Skifahren. Das dokumentierte er auch mit seinem Song „ Genie auf Ski“. Was aus einem Werbespot entstand, entwickelte sich zum Kulthit. Und der Erlös ging an die ÖSV- Behindertensportler.