Die Kältewelle lässt auch Olympia zittern
Neue Rekord- Tiefstwerte, Drosselung des Energieverbrauchs, Ausfälle in der Landwirtschaft – das Wetter hat Pyeongchang fest im Griff und könnte sogar zu organisatorischen Problemen führen
Für die Spiele haben wir doch perfekte Bedingungen. Minusgrade und Schnee gehören auch in Korea zum Winter“, sagt Jiwoo am Info- Schalter mit strahlenden Augen. Die 20- jährige Medizin- Studentin aus Seoul hat leicht lachen. Hier im Pressezentrum sitzen die Journalisten bei gefühlten 30 Grad in TShirts vor den Laptops.
Draußen ist es aber bitterkalt. Mit dem Nordwind aus Sibirien tut einem ein ungeschütztes Gesicht schnell weh. Und die Kälte hat Südkorea wochenlang im Griff. In vielen Orten wurden Rekord- Tiefstwerte gemessen. Da begann in Seoul der Fluss Han zuzufrieren, hier wurden 262 Wanderwege in elf Nationalparks gesperrt, explodierte der Verkauf von Winterkleidung und Heizgeräten. Der Dauerfrost veranlasste die Regierung, an mehreren Tagen eine Kältewarnung auszusprechen. Zudem forderte die Strombehörde landesweit Unternehmen zur Drosselung des Energieverbrauchs auf, weil der starke erhöhte Heizbedarf zu einer riesigen Stromnachfrage geführt hatte.
Mittlerweile werden trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Schäden gemeldet. Eingefrorene Wasserzähler und eine Grippe- Welle regen kaum auf, schlimmer sind Ausfälle in den Fischzuchtbetrieben und im Obst- und Gemüse- Anbau. Der KälteHorror könnte sogar ein Problem für die Spiele werden. In vielen Sportarten liegt die Grenze für eine Absage bei minus 20 Grad, dann muss von einer Gesundheitsgefährdung für die Athleten ausgegangen werden.