„ Glücksbringer hätte ich genug mit“
An Snowboard- Freestylerin Anna Gasser führte in dieser Saison kein Weg vorbei Vor der Abreise nach Pyeongchang sprach die 26- Jährige mit der „ Krone“über den Druck bei Olympia, das Risiko in ihrem Sport und den Rückhalt der Familie
Jetzt geht das Olympia- Abenteuer los. Wie geht es dir mit dem Druck?
Ich probier ihn so gut es geht auszublenden. Das hat bis jetzt gut funktioniert, weil zuletzt eh alles Schlag auf Schlag ging, ich erst vor einigen Tagen von den X- Games in den USA zurückgekommen bin. Mit einem Big- Air- Sieg im Gepäck. Gibt das Aufwind?
Natürlich. Ein Sieg in Aspen ist ein Traum. Aber die X- Games sind etwas komplett anderes als Olympische Spiele. Sie haben mehr den Charakter einer Fernsehshow. Und ich bin froh, dass ich mich nicht, wie einige meiner Kolleginnen, verletzt habe. Da warst du vorsichtiger, hast den Slopestyle ausgelassen?
Das wäre wegen dem Wetter vor Ort einfach zu gefährlich ge- wesen. Ich habe keinen Speed zusammenbekommen und hatte zudem am Big- Air- Kicker eine Schrecksekunde im Training, wo ich mit dem Board weggerutscht und gestürzt bin. Zum Glück alles glimpflich. Allerdings ist es etwas schade, dass ich im Slopestyle diese Saison so gut wie keine Contests hatte. Zumal es ja bei Olympia mein erster Bewerb ist.
Du kannst die schwierigsten Tricks der Konkurrenz. Wirst du volles Risiko nehmen?
Es hängt viel vom Schnee und vom Wetter ab. Ich vermute es wird sehr eisig sein. Das ist einerseits gut, weil es schnell ist, andererseits sehr hart bei den Landungen. Jedenfalls möchte ich den Backside Double Cork 1080 zeigen, der mir bei der Weltmeisterschaft den Höchstwert von 100 Punkten gebracht hat.
In deinem Sport hören viele Musik bei den Tricks. Du auch?
Ich springe ohne Musik im Ohr, höre aber noch unmittelbar davor ruhige Lieder, beispielsweise von Coldplay.
Dein Trainer sagt du bist toll in Form. Für Korea fehlt also nur noch das Quäntchen Glück?
Also Glücksbringer hätte ich genug dabei! Etwa ein Armband mit Sternanhänger von der Mama, eine Glückskatze vom Papa oder einen Stein von der Freundin meines Trainers. Und der Clemens ist ja auch mit im Team. Kommt die Familie anfeuern?
Meine Schwester und meine Eltern kommen nächstes Wochenende. Ich freue mich, dass sie dabei sind. Und möchte zwischen meinen Bewerben auch Zeit mit ihnen verbringen. Sie helfen mir, einen klaren Kopf zu bewahren.