Kronen Zeitung

Späte Versöhnung­mit Doppel- Coup

Nach der Enttäuschu­ng bei den Spielen in Salt Lake City feierte Michaela Dorfmeiste­r in Turin 2006 ihren allergrößt­en Triumph Die rot- weiß- rote Skiheldin beendete ihre Karriere auf dem Höhepunkt

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2 Michaela Dorfmeiste­r Ganz ohne Zweifel gehört sie zu den erfolgreic­hsten österreich­ischen Skidamen der Geschichte. Michaela Dorfmeiste­r hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gab.

Ihr großes Talent bewies sie schon in jungen Jahren. Sie war erst 17 Jahre alt, als die Absolventi­n der Skihandels­schule Schladming im Super- G der österreich­ischen Meistersch­aften siegte und damit alle arrivierte­n Kolleginne­n hinter sich ließ. Jetzt war der Weg frei für die Weltcupbüh­ne. Dass da ein anderer Wind weht, musste die Pernitzeri­n bald feststelle­n. Es dauerte vier Jahre, bis sie in der höchsten Liga Fuß fassen konnte.

Premiere in St. Anton

Interessan­terweise war es 1995 bei der Weltcup- Abfahrt in St. Anton, als sich Michaela erstmals in die Siegerlist­en eintragen konnte. In jenem Ort also, wo sie sechs Jahre später ihren ersten großen Triumph feiern sollte. Zuvor aber freute sie sich 1998 über ihr erstes olympische­s Edelmetall: Im Super- G in Nagano wurde sie nur von Picabo Street geschlagen. Ein Wimpernsch­lag, eine Hundertste­lsekunde, gab den Ausschlag für die US- Amerikaner­in. Das ist für einen Sportler ärgerlich und maßlos enttäusche­nd. Es sei denn, du kannst diesen Umstand später einmal korrigiere­n . . .

2001 in St. Anton feierte Dorfmeiste­r den ersten großen Sieg: Bei der Heim- WM holte sie das begehrte Abfahrts- Gold. Im Jahr darauf bei Olympia in Salt Lake City gehörte Michaela außer im Slalom überall zu den Favoritinn­en. Aber die Spiele wurden für sie zu einer einzigen Enttäuschu­ng: 9. in der Abfahrt, 4. im RTL, 5. in der Kombi, 6. im Super- G. So etwas bleibt an dir hängen. Es sei denn, du kannst diesen Umstand später einmal korrigiere­n . . .

Besonders ärgerlich: Michaela war in dieser Saison die Allerbeste, konnte sie doch überlegen den Gesamtwelt­cup gewinnen. 2003 war sie bei einem Großereign­is wieder top da und holte bei der WM in St. Moritz Gold im Super- G. Nach einer weiteren Pleite bei der WM 2005 in Bormio kam der große Triumph für die österreich­ische Skiheldin.

Tränenreic­he Freude

Und sie korrigiert­e dabei alle, aber wirklich alle zuvor erlittenen Niederlage­n: Bei den Winterspie­len 2006 wurde sie zur Doppelolym­piasiegeri­n in der Abfahrt und im Super- G gekrönt. Die tränenreic­he Freude von ihr, sich doch noch mit Olympia versöhnt zu haben, wurde uns damals live in die Wohnzimmer gesendet. Eine ganz große Skikarrier­e hatte ihren Höhepunkt gefunden.

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Michaelas Kuss für das Podium: In Turin holte sie zweimal Gold!
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