Das Ende der Stabilität
Das hat gerade noch gefehlt: An der Spitze der USA irrlichtert ein verhaltensauffälliger Präsident, in Nordkorea ein nicht weniger seltsamer Zeitgenosse, die Börsen im Schlingerkurs – und jetzt auch noch Deutschland, der langjährige Stabilitätsanker Europas!
Noch nie hat eine deutsche Regierung einen derartigen Fehlstart hingelegt wie diese letzte GroKo von Angela Merkel ( falls sie überhaupt zustande kommt). Gott sei Dank läuft die Wirtschaft im Autopilot der tüchtigen Deutschen, aber schließlich braucht auch sie eine klare politische Orientierung.
Merkel, Schulz, Seehofer: Alle drei hatten im Abendrot ihrer Politkarriere kein echtes Zukunftskonzept für Deutschland ausgehandelt, sondern in kurzfristigem Taktieren mit schwindender Kraft eine brüchige Brücke, um nochmals vier Jahre Macht aussitzen zu können.
Laut jüngster Umfrage halten zwei Drittel der Deutschen die SPD zumindest in ihrem derzeitigen Zustand für nicht regierungsfähig. Die Werte der CDU dürften nicht viel besser sein.
Deutschland erlebt den Zusammenbruch des überkommenen Politiksystems wie andere Länder schon davor. Die Energie ist weg, die Traditionsparteien sind ausgebrannt: eine Politik im Leerlauf.
Je länger sich diese Regierung nun dahinquält, desto schmerzhafter wird das unvermeidliche Ende. Je früher nun Tabula rasa mit neuen Köpfen gemacht wird, desto sicherer kann Deutschland einem Abgleiten in Linksund Rechtsradikalismus ausweichen.