Grundstein für Spitals- Pleite
Versprach 2005 „ maximale Effizienz und Sparsamkeit“Krankenhaus Nord
„ Für höchste Qualität bei maximaler Effizienz und Sparsamkeit sorgen wir durch eine völlig neue Belagsstruktur mit interdisziplinären Stationen.“
Am 25. Januar 2007 übernahm Sonja Wehsely die Agenden von Renate Brauner, setzte Direktor Udo Janßen an die Spitze des Krankenanstaltenverbundes – beide sind Polit- Geschichte. Vor einem Jahr zog schließlich Sandra Frauenberger in das Büro der Gesundheitsstadträtin ein. Eröffnet wurde die Klinik immer noch nicht.
Im Rohbericht zu lesen: „ Im Juni 2007 lag eine erste Schätzung des KAV für die Gesamtkosten ( 350 Millio- nen Euro) des Krankenhauses Nord auf Basis eines Kostenvergleichs mit dem Landeskrankenhaus Klagenfurt vor.“Eine putzige Schätzung angesichts der tatsächlichen Kosten – denn die wuchsen von ( verpfuschter) Bauphase zu Bauphase stetig an. Mittlerweile setzt die Kostenschätzung bei rund 1,4 ( bis zu 1,6) Milliarden Euro an. Und auch der Eröffnungszeitraum wurde immer mehr nach hinten verlagert – von Mitte 2016 auf „ Vollbetrieb im 3. Quartal 2019“, wie der KAV nun mitteilt.
Der Fall KH Nord zeigt auch, wie sich Politiker immer unbeschadet aus der Affäre ziehen können: Keine der Stadträtinnen musste aufgrund der Spitals- Pleite Konsequenzen ziehen. Renate Brauner ist heute bekanntlich Finanzstadträtin, Sonja Wehsely wurde mit einem Top- Job bei Siemens belohnt, und Sandra Frauenberger ist immer noch Gesundheitsstadträtin. Und obwohl Brauner und Frauenberger in der Häupl- Nachfolge- Debatte klar für Andreas Schieder lobbyiert haben, wollen sie unter dem neuen Chef Michael Ludwig ihre Jobs behalten. Sie gelten zwar als Ablösekandidatinnen, denken aber nicht an freiwilligen Rücktritt.
ÖVP will rasch mit Aufklärung beginnen
Untersuchen soll das Spitals- Desaster ein Ausschuss im Gemeinderat. Die ÖVP legte bereits eine Zeugenliste vor. Brauner, Wehsely oder Janßen müssten Rede und Antwort stehen. Zusätzlich hofft man auf Infos von „ Whistleblowern“. „ Jede Hilfe ist willkommen“, so Stadtrat Markus Wölbitsch.