Kein Schönreden!
Der 57. und letzte Starter der Olympiaabfahrt fuhr für Bolivien und trug den Namen Simon Breitfuß. Erinnert natürlich an den Ingenieur aus der Kultserie „ MA 2412“. Und eines von deren ebenso kultigen Zitaten passt perfekt zum österreichischen Abschneiden: „ Des woa jetzt nix, i hob an Hänga.“
Es war wirklich schlichtweg NICHTS, was die rot- weiß- rote Abfahrtstruppe da gestern ablieferte. Mag sein, dass ihr „ Olympischer Hänga“auch am bei ihren Startnummern stärker wehenden Wind im Mittelteil der Strecke lag. Was aber nichts daran ändert, dass dieses Ergebnis gemeinsam mit jenem von 1960 das schlechteste in einer Herren- Abfahrt in der gesamten Olympia- Geschichte ist. Aber abgesehen von all dem, was gestern da auf dem Berg von Jeongseon geschah, ist es letztlich nur ein Spiegelbild der gesamten Saison, in der es nicht einen einzigen Abfahrtssieg für Österreich gab.
Auf noch weit drastischere Art und Weise trifft das natürlich auf das Debakel im Riesentorlauf der Damen zu, das im Vorfeld des Rennens erst recht absehbar war.
Für eine Alpinnation, die Österreich gerne sein würde, ist das alles erschütternd. Ja, fast beschämend. Und es sollte jetzt auch kein Trainer oder Funktionär den Fehler begehen, irgendetwas am Ist- Zustand in diesen beiden Disziplinen schönzureden. Stattdessen sollte schleunigst analysiert und gehandelt werden. Damit hoffentlich ebenfalls möglichst rasch die richtigen Konsequenzen gezogen werden können.
Völlig egal, wie die auch immer aussehen mögen.