Immer mehr Frauen rüsten auf
„ Krone“- Lokalaugenschein in Wien- Döbling: Schützinnen trainieren auf Schießständen, die Nachfrage nach Waffen bleibt hoch.
Kaum ein Tag ohne Meldungen von Einbruchsserien, Überfällen – die Angst der Bürger, selbst Opfer zu werden, steigt. Der Pfefferspray gehört schon fast zur Standardausrüstung in vielen Frauen- Handtaschen. Seit Jahren floriert der Waffenhandel, auch wenn jede Schusswaffe, zumindest laut Statistik, ein erhöhtes Risiko für den Umkreis des Besitzers mit sich bringt. Neu ist, dass immer mehr Frauen zur Waffe greifen. Während Männer traditionell bedingt schon von jeher einen stärkeren Bezug zur Waffe haben, galten Frauen in der Sparte noch vor kurzem als Exotinnen.
Seit fünf Jahren beobachtet Waffenhändler Heribert Seidler in Wien- Döbling die Vorliebe fürs Sportschießen. Am hauseigenen Schießstand zielen immer mehr Schützinnen auf die Ziel- scheibe. „ Etwa 20 Prozent unserer Kunden sind Frauen“, verrät Seidler beim „ Krone“- Lokalaugenschein am Donnerstagvormittag. Hinzu komme, dass in allen Bundesländern auch immer mehr Polizistinnen im Einsatz sind, die dann oftmals auch privat trainieren.
Mehr als 1 Million Pistolen, Revolver und Gewehre sind in Österreich im Zentralen Waffenregister eingetragen ( siehe Bericht oben). In Wien sind 35.336 Besitzer registriert ( Grafik links). Doch nicht jeder rüstet auf, weil er Angst hat. Jagd und vor allem der Schießsport erlebt einen Aufschwung in Österreich. Die Nachfrage nach Sportwaffen steigt.
Übrigens: Der große Boom im Waffenhandel war bereits vor zwei Jahren, doch die heimische Branche freut sich nach wie vor über satte Gewinne.