Kronen Zeitung

„ Hier gibt es nur Extreme“

P et erPacu lt genießt in Albanien großen Respekt, steht mitKukesi imCup- Halbfinale, sol linder Liga zumindest die Top 3 halten In Tirana fehlt es dem Wiener an nichts, gespielt wird aber in den Bergen

- Rainer Bortenschl­ager

Unser Brasiliane­r hat geglaubt, er muss zaubern, anstatt das Tor zu machen.“Seinen lockeren Spruch hat Peter Pacult nicht verloren. Nur ein paar graue Haare kamen dazu. Zuletzt am Mittwoch, als sich sein FK Kukesi mit 1: 0 ins CupHalbfin­ale mühte. Egal, Hauptsache Titelverte­idiger KF Tirana eliminiert. Der Wiener ist angekommen.

Nach Zavrc ( Slo), Cibala ( Kro) und Nis ( Ser), wo er trotz Erfolg rausgemobb­t wurde, jetzt also Albanien. Wobei den 58- Jährigen die Aufzählung nervt: „ In Österreich hängen sie dir die letzten zwei Stationen an. Aber hier denkt man an die Erfolge mit Rapid und in Leipzig, hat man Respekt vor dem Namen Pacult.“

Daher zögerte er im Winter nicht: „ Ich kannte ja das Land, die Mentalität. Typisch südländisc­h. Es gibt nur Extreme. Ich weiß, worauf ich mich einlasse.“Auch wenn der Präsident von Kukesi, vom regierende­n Meister, noch von der Titelverte­idigung träumt. Bei 14 Punkten Rückstand auf Skenderbeu, bekannt aus der Europa League, zwar unrealisti­sch. Aber Platz drei soll( te) zu halten sein. „ Die Liga ist sonst sehr eng, das Niveau gut“, so Pacult.

Der so wie seine Spieler in Tirana lebt und trainiert. „ Es fehlt hier an nichts.“Denn Kukes ist ein kleines Bergstädtc­hen, 140 Kilometer entfernt. „ Früher gab’s keine Autobahn, war es eine Weltreise, man komplett abgeschnit­ten“, erzählt Pacult.

Der sich mit dem Sportdirek­tor auf Deutsch blind versteht, sonst aber fast auf sich alleine gestellt ist, noch einen Co- Trainer aus Wien nachholen will. Aber die Kommunikat­ion auf Englisch funktionie­rt. Seine Handschrif­t kann man lesen. Trotz Umstellung: Die Plätze sind klein, eng, fast alle mit Kunstrasen. Was in Kukes auch notwendig ist. Denn im Winter versinkt der Ort im Schnee. „ Dann fährt ein Lkw zum Räumen auf den Platz“, grinst Pacult.

Zunächst wartet aber der Hit gegen Partizani. Also in Tirana. Quasi vor der Haustür.

Es fehlt an nichts. Die Liga ist eng, gutes Niveau. Die menschen sind typisch südländisc­h, richtig fußballver­rückt.

Kukesi- Trainer Peter PACULT

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Ein Stadion in den Bergen, oft verschneit – aber Peter Pacult fühlt sich in Albanien wohl.

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