Der größte Gewinner musste bluten
Warum Dominik Landertinger zum großen Verlierer wurde Wieso sich Lukas Klapfer „ Depp“nannte und was in ihm einen Tag nach der Sensations- Bronzenen abging
Nein, das gibt’s jetzt einfach nicht. Das kann nicht wahr sein. Das ganze Österreich- Haus jubelte mit Dominik Landertinger. In Österreich freuten sich vier Jungs ganz besonders. Denn der wahrscheinlich größte Ge- winner an diesem Tag wurde in diesem Moment zum großen Verlierer. Zumindest finanziell. „ Ja, ich hab meinen Freunden ein Versprechen gegeben, dass wenn ich eine Olympia- Medaille gewinn, ein Wochenende in Ischgl auf meine Kappe
geht“, so Dominik Landertinger mit einem Grinser im Gesicht. Hat er ja selbst nicht damit gerechnet. Nach der Bandscheiben- Operation im September.
Drum zahlt er diese Runde auch bestimmt sehr gern. Auch wenn’s wegen dem Hausbau mit Freundin Marion in Fieberbrunn doppelt „ wehtut“. Egal, das ist alles einfach nur geil“, fand der Biathlon- Bronzene die perfekten Worte für diesen Abend. Ein Abend, an dem Landertinger mit dieser Vorgeschichte ein echter Sensations- Mann war. Auch von den Team- Bronzenen im Rodeln sowie dem Drittplatzierten in der Kombination, Lukas Klapfer, bejubelt wurde. „ Landi“teilte den Ruhm an diesem Tag aber gerne mit Madeleine Egle.
„ Die Jüngste war unsere Beste“, streute Andi Linger da vor allem dem Rodel- Küken Rosen. Gemeinsam mit David Gleirscher, Peter Penz und Georg Fischler fetzte die Dreier- Kombi in Pyeong- chang im Team zu Bronze. Luki Klapfer hatte da schon einen Tag zum „ Verdauen“hinter sich gebracht. Auch wenn’s die Medaille erst gestern gab. Der Steirer gestand rund 20 Stunden nach seinem Erfolg beim Spaziergang mit der „ Krone“: „ Ich bin noch immer der gleiche Depp wie vorher, der mit diesem Ruhm total überfordert ist.“
Ohne Pause gab’s gestern gleich wieder eine LanglaufEinheit. Aber ganz gemächlich. „ Ich hab das Wetter genossen, die Seele baumeln lassen und mich beim Training mit den Jungs bewusst zurückfallen lassen. So hab’ ich versucht das Ganze zu verarbeiten. Für mich hat sich ohnehin nichts verändert. Und auch wenn ich keine Medaille geholt hätte, wäre ich für meine Familie noch genauso viel wert.“
Die Zeit in Südkorea will der 32- Jährige voll auskosten. Auch kulinarisch. „ Ich bin ein extrem Scharfer“, gestand „ Luki“.