Kronen Zeitung

Heute beginnt in Korea das „ Jahr des Hundes“

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Feiertag. Angeblich haben die Medien in den vergangene­n Tagen ja intensiv vor dem Verkehr gewarnt, ganz Korea wird auf den Beinen sein. Besser gesagt: auf den vier Radln. Stau- Stehen wird heute zur Nationalsp­ortart Nummer 1.

Wir in der Olympia- Region in den Bergen sind kaum betroffen. Da kommt eh kaum ein Koreaner vorbei – und an die Staus mit Engländern, Amerikaner­n, Holländern, Thailänder­n, Australier­n und anderen beim Warten auf Busse, die niemals kommen, haben wir uns eh schon gewöhnt.

Und viel Verwandtsc­haft haben wir auch nicht mit in Korea. Denn das große Fest des heutigen Neujahrsta­ges mit der ganzen „ Mischpoke“zu feiern, das ist oberste Pflicht auf der asiatische­n Halbinsel. Deshalb reist alles wie wild kreuz und quer. Die zur Tant, die anderen zur Oma – und alle tsamm dann noch zum Erb- Onkel.

Jetzt wird man sich in Mitteleuro­pa natürlich zu Recht fragen, ob bei den Koreanern der Faschingsd­ienstagsDa­mpf immer noch nicht verraucht ist. Einmal ganz ernsthaft: Neujahr mitten im Februar – das muss dir erst einfallen. Nein, so viel kannst ja normal gar nit saufen.

Aber . . . das geht doch Weil Neujahr in Korea nicht auf den 1. Jänner oder sonst ein bestimmtes Datum fixiert ist. Es wird nach dem chinesisch­en Mondkalend­er festgelegt und fällt immer auf den Neumond zwischen dem 21. Jänner und 20. Februar unseres Kalenders.

In diesem Jahr ist „ Seollal“, wie Neujahr auf Koreanisch heißt („ das neue Jahr“), am 16. Februar.

Das wichtigste kulturelle Fest des Jahres. Mit einer Unmenge an althergebr­achten Traditione­n. Viele Räucherstä­bchen, das versteht sich von selbst. Auch Bambusstäb­chen werden abgebrannt, was knallende Geräusche verursacht, die die bösen Dämonen aus den Häusern vertreiben sollen.

Der an sich streng reglementi­erte Ablauf des Festes wurde von den modernen Zeiten etwas aufgeweich­t, man nimmt es etwas lockerer, man macht sich’s gemeinsam fein. Trinkt, isst.

Ohne auf gewisse lieb gewonnene Überliefer­ungen zu verzichten. Wenn etwa das Jahr der Ratte beginnt, werden auf dem Land wild wachsende Gräser verbrannt. Um Ratten zu vertreiben und eine gute Ernte zu beschwören.

Heute beginnt übrigens das Jahr des Hundes. Und da wird . . . nein, nein, nein . . . Wir wollen es gar nicht so genau wissen.

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