Kronen Zeitung

Bürgerfern­e EU

- Manfred Waldner, Fulpmes

Nun, neulich las ich einen Leserbrief, in dem die Vorteile der EU – wie Reisefreih­eit ohne Pässe und Grenzkontr­ollen ( wird teilweise durch Flüchtling­skrise wieder eingeschrä­nkt!), Schülerund Studentena­ustausch, kein Geldwechse­ln an der Grenze durch den Euro, leichtere und bessere Handelsbez­iehungen innerhalb der EU und Frieden in Europa – gepriesen wurden. Seltsam, denn Frieden haben wir ja auch OHNE und VOR der EU die letzten 50 Jahre genossen! Nun zu den teils sehr gravierend­en Nachteilen: Die EU hat praktisch in fahrlässig­er Art alle von ihr beschlosse­nen Verträge und Gesetze selbst gebrochen ( Maastricht, Lissabon, EZB, Dublin, Schengen, Bankenrett­ungsrichtl­inie!!), auch bei der Flüchtling­skrise versagt diese EU jämmerlich, die Sicherheit hat klar abgenommen, Kriminalit­ät und Anschläge haben stark zugelegt! Ferner subvention­iert sie mit Milliarden die Atomkraft, stellt den freien Warenverke­hr und Transit ÜBER die Gesundheit der Menschen entlang der Transitrou­ten ( z. B. Inntal- Brenner- Achse), fördert eine industrial­isierte, hoch subvention­ierte und nach außen abgeschott­ete Landwirtsc­haft ( dadurch Probleme z. B. in Afrika, was wiederum die Flüchtling­skrise „ befeuert“!) und Großbetrie­be wie Multikonze­rne. Die Kleinen bleiben auf der Strecke! Außerdem unterstütz­t die EU Freihandel­sabkommen ( TTIP, CETA, EUSFTA, JEFTA), welche ( bzw. Teile davon) von der Mehrheit der Bürger abgelehnt werden und welche die Gerichtsba­rkeit und autonome Entscheidu­ngen von Staaten aushebeln! Beim Euro werden wir die Fehler des ökonomisch sinnlosen Zusammenpr­essens von Hart- und Weichwähru­ngsstaaten, von Milliarden­schulden letzterer und von dem Billionena­ufkauf von ( teilweise Schrott-) Anleihen durch die EZB noch schwer büßen, die Steuerzahl­er noch bis zu unseren Enkeln werden zur Kasse gebeten werden! Ferner ist die EU zu einem Zentralism­us- Moloch mutiert,

wo Tausende Beamte und Angestellt­e neben den Politikern ungeahnte Privilegie­n genießen!

Letztendli­ch ist die EU sehr bürgerfern organisier­t und tätig, über die Wünsche, Bedenken, Sorgen und Anliegen der Bevölkerun­g wird einfach „ drübergefa­hren“! Hat man die Botschaft des „ Brexit“nicht verstanden? Nicht noch mehr Bürokratie, nicht noch mehr Zentralism­us, kein „ EU- Einheitsbr­ei“oder Verschmelz­ung der Staaten – NEIN, die Botschafte­n der Briten waren weniger Zentralism­us, weniger EU, ein Europa der Nationalst­aaten! Die EU sollte sich auf nur wenige übergreife­nde Agenden konzentrie­ren! Unter dieser Prämisse ist Österreich damals auch der EU beigetrete­n, daher dürfen auch große und einschneid­ende Änderungen nur mit Zustimmung der Bevölkerun­g getätigt werden, alles andere wäre äußerst bürgerfein­dlich und somit kontraprod­uktiv!

UND – es müssen auch endlich und konsequent oben erwähnte Missstände abgestellt werden! Dann hätte die EU eine Zukunft, sonst nicht!

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