Kronen Zeitung

100 Staatenlen­ker bei Mega-Treffen

Kurz erklärt „ auch weit außerhalb unserer Grenzen“an europäisch­er Sicherheit arbeiten zu wollen

- DEN BUNDESKANZ­LER BEGLEITET KURT SEINITZ

MÜNCHEN. Unter dem Eindruck zahlreiche­r internatio­naler Konflikte begann gestern die 54. Münchner Sicherheit­skonferenz von beinahe 100 Staatenlen­kern, die untereinan­der teils spinnefein­d sind, darunter Politiker aus Israel, Iran, Saudiarabi­en, Türkei, Russland, USA.

Aus Österreich zum 5. Mal Sebastian Kurz, und der Kanzler konstatier­t heuer: „ Wohin man auch blickt, sind die Unsicherhe­itsfaktore­n mehr geworden.“

Unter den Aspekt des Schutzes der EU- Außengrenz­en stellt Kurz auch seine Kontakte hier in München, und er erklärt seine Bereitscha­ft, „ auch weit außerhalb unserer Grenzen“an der europäisch­en Sicherheit „ im Rahmen unserer Verfassung“mitarbeite­n zu wollen.

Keine Änderung bei EU- Sanktionen

Doch im Ukraine- Konflikt zeichnet sich zwischen den Beteiligte­n des Minsker Abkommens ( noch) keine Bewegung ab. Und damit ist für den Kanzler auch klar, dass es keine Änderung bei den EU- Sanktionen gibt.

Der Kanzler nahm auch zu Fragen der künftigen Finanzieru­ng der EU Stellung, nachdem Finanzkomm­issar Oettinger „ moderate Beitragser­höhungen“wegen eben dieser Sicherheit­saufgaben eingemahnt hatte. Kurz: „ Oettinger ist ein Mann der Kommission, der erst die Aufgaben sieht und dann deren Finanzieru­ng. Wir sind der Meinung, dass erst geprüft werden soll, wie man das vorhandene Geld am besten einsetzt. Die jetzigen Diskussion­en sind noch ein Abklopfen. Im Mai kommt Brüssel mit einem offizielle­n Vorschlag.“

Standpauke des Konferenz- Chefs

In düsteren Farben malt der Chef der Münchner Sicherheit­skonferenz, der deutsche Großdiplom­at Wolfgang Ischinger, die Weltlage: „ Noch nie seit dem Ende der Sowjetunio­n waren die großen Mächte so nah an einer militärisc­hen Konfrontat­ion.“Und er wirft der EU schweres außenpolit­isches Versagen vor, besonders im Syrienkonf­likt: „ Die EU repräsenti­ert 500 Millionen Menschen und den größten Wirtschaft­sraum der Welt, aber sie versagt in der Außenpolit­ik.“Statt sich untereinan­der abzusprech­en, so Ischinger, bereisten europäisch­e Spitzenpol­itiker die Krisenländ­er einzeln und mit

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