Nach seinem Amoklauf ging der Schul- Killer zu McDonald’s
Erst metzelte Nikolas Cruz 17 Menschen nieder, dann holte er sich ein Cola 19- Jähriger hatte Tat schon im September angekündigt FBI räumt Pannen ein
PARKLAND. Zwei Tage nach dem SchulMassaker an der High School in Florida werden immer neue, schrecklichere Details bekannt. Sie zeigen, wie eiskalt der Mörder nach seiner Bluttat blieb. Nachdem er 17 Menschen niedergemetzelt hatte, ging Nikolas Cruz zu McDonald's. Die Tat hatte er bereits im September anonym im Internet angekündigt. Und das FBI räumte ein, einem Anruf vom 5. Jänner, der Hinweise auf den Waffennarren gab, nicht nachgegangen zu sein.
Nach dem blutigen Amoklauf suchten Eltern noch voller Verzweiflung nach ihren vermissten Kindern. Mittlerweile haben sie aber die Gewissheit. Sie haben Söhne und Töchter verloren, die ihr ganzes Leben noch vor sich hatten. Unter den 17 Opfern sind auch drei Lehrer.
Auf seiner Flucht warf der der Schütze seine Waffe und seinen Rucksack mit weiterer Munition weg und mischte sich unter die fliehenden Schüler. Dann kaufte er sich in einem SubwayRestaurant ein Getränk und setzte sich in eine McDonald’s- Filiale. 40 Minuten später wurde er verhaftet, nachdem die Polizei ihn mithilfe von Videos aus der Schule identifiziert hatte.
Inzwischen wurde Cruz in Broward County, Fort Lauderdale, formell des vorsätzlichen Mordes in 17 Fällen beschuldigt. Bei der Anklageerhebung wirkte der Schütze eher wie ein verschüchterter Schüler denn wie ein Schwerverbrecher. Die Frage von Richterin Kim Theresa Mollica, ob ihm der Grund für den Gerichtstermin bewusst sei, beantwortete der 19- Jährige im orangefarbenen Häftlingsoverall mit einem verlegenen „ Ja“. Sein Motiv bleibt aber weiterhin unklar.
„ Werde professioneller Schul- Schütze sein“
Das AR- 15- Schnellfeuergewehr kaufte er 2017 legal in Florida. Bereits vergangenen September hatte der 19Jährige auf YouTube angekündigt: „ Ich werde ein professioneller Schul- Schütze sein.“Leser meldeten das dem FBI. Der Verfasser der Nachricht konnte aber nicht identifiziert werden. Zudem hat ein Anrufer bereits am 5. Jänner das FBI benachrichtigt, dass Cruz in Waffen vernarrt ist und möglicherweise einen Angriff auf eine Schule plane!
Nachbarn beschreiben Nikolas als jungen Mann, der den Ärger anzog. Auch zu seiner Kindheit werden immer mehr Details bekannt. Cruz war als Baby adoptiert worden. Der Adoptivvater erlag einem Herzinfarkt, als Nikolas sechs Jahre alt war. Vergangenen Herbst starb auch seine Adoptivmutter
ohne jede Vorwarnung an einer Lungenentzündung infolge einer Grippe. Sie war die einzige Person, zu der Nikolas ein stabiles Vertrauensverhältnis hatte.
Schülerin beschimpft US- Präsident Trump
Richtig wütend wurde eine überlebende Schülerin als US- Präsident Trump auf Twitter schrieb: „ Meine Gebete gelten den Familien der Opfer der schrecklichen Schießerei in Florida.“Auf diese Meldung twitterte das Mädchen: „ Du mieses Stück S . . ., auf meine Freunde und Lehrer wurde geschossen. Viele sind tot. Tue etwas. Gebete helfen nicht. Aber Waffengesetze würden verhindern, dass so etwas wieder passiert.“
Einen Bericht, dass Cruz der rassistischen Miliz „ Republic of Florida“angehöre, dementierte die Polizei. Zuvor hatte der Anführer der Organisation, die im USStaat Florida für einen „ weißen Ethnostaat“eintritt, behauptet, Cruz habe an deren paramilitärischen Übungen teilgenommen.