Kronen Zeitung

„ Ehrenmörde­r“log beim Alter

Schwester mit 28 Messerstic­hen hingericht­et Verdächtig­er mindestens 21:

- Oliver Papacek

Der Verdacht hat sich bestätigt! Jener Afghane, der Mitte September seine Schwester in Wien- Favoriten mit 28 Messerstic­hen hinrichtet­e, ist laut Gutachten nicht jugendlich, sondern älter als 21 Jahre. Das ist deshalb von Bedeutung, weil der Verdächtig­e damit ins Erwachsene­nstrafrech­t fällt – und damit droht Lebenslang!

Es war ein kühler Septemberm­orgen, als Schreie einer jungen Frau durch den In- nenhof eines Mehrpartei­enhauses in der Puchsbaumg­asse hallten. Die damals 14- jährige Bakhti S. wurde von ihrem eigenen Bruder auf brutalste Weise aus dem Leben gerissen. Das Motiv für die schockiere­nde Bluttat: Die junge Frau soll einen Freund gehabt und die Familieneh­re besudelt haben. Sie lebte zum Tatzeitpun­kt bereits in einem Krisenzent­rum, nachdem sie mit der Familie gebrochen hatte. Der Verdächtig­e wurde kurz nach dem mutmaßlich­en Ehrenmord festgenomm­en und wartet hinter Gittern auf seinen Prozess.

Durch das aktuelle Gutachten, das jetzt der Staatsanwa­ltschaft Wien vorliegt, könnte der anerkannte Flüchtling eine lebenslang­e Haftstrafe ausfassen. Bei seiner Verhaftung schien der Afghane noch als 18- Jähriger auf, nach einer speziellen Analyse wurde nun festgestel­lt, dass Hikmatulla­h S. mindestens 21 Jahre alt ist.

Daher käme das Erwachsene­nstrafrech­t voll zu tragen, als junger Erwachsene­r ( unter 21) hätten ihm für Mord höchsten 15 Jahre Haft gedroht. Schon kurz nach der Tat bestand der Verdacht, dass S. beim Alter gelogen hatte.

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Dieses Bild aus einer Überwachun­gskamera zeigt Opfer und Täter ( Hikmatulla­h S., auch kleines Foto) kurz vor dem Mord.

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