Kronen Zeitung

Todesdrama auf Baustelle lockte Dutzende Gaffer an

Arbeiter (43) erdrückt Einsatzkrä­fte e rne ut b e hinde rt:

- Oliver Papacek

Tödlicher Arbeitsunf­all Donnerstag­nachmittag in Wien- Penzing, wo ein 43- jähriger Serbe von einem tonnenschw­eren Betonbotti­ch an eine Hausmauer gedrückt wurde und seinen schweren Verletzung­en erlag. Und einmal mehr wurden die Einsatzkrä­fte von Dutzenden Schaulusti­gen behindert – der Ruf nach Strafen wird angesichts der jüngsten Vorfälle immer lauter.

Gegen 18 Uhr kam es zu dem Drama: Mit einem Kran wurde die tonnenschw­ere Betonwanne in Richtung einer Schalwand gehievt – aus noch ungeklärte­r Ursache geriet der Arbeiter dazwischen, wurde eingequets­cht. Der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststelle­n. Der Kranführer ( 24) erlitt einen Nervenzusa­mmenbruch und musste ins Spital gebracht werden, er wird angezeigt.

Die Arbeit der Einsatzkrä­fte, bei der es mitunter um Sekunden geht, wurde abermals von Schaulusti­gen behindert. Dutzende Gaffer, teils mit Handys „ bewaffnet“, versammelt­en sich rund um die Unfallstel­le. Die Polizei musste den sogenannte­n Aktionsrau­m erweitern und Personen wegweisen. Dreist: Einige „ Unfall- Voyeure“hatten sich sogar über die Absperrung­en beschwert!

Ein ähnlicher Fall von „ Gafferei“hatte in der Vorwoche auf dem Reumannpla­tz in Wien- Favoriten für gehörige Aufregung gesorgt – dort erlag ein Passant einem Herzstills­tand.

SChaulusti­ge, die zum Teil auCh fotografie­rten, BloCkierte­n die Zufahrtswe­ge der Rettung. Sie wurden naCh dem SiCherheit­spolizeige­setz weggewiese­n. Polizeispr­echer Paul Eidenberge­r

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Auf dieser Baustelle kam es zum Todesdrama – Dutzende Gaffer behinderte­n wieder einmal den Rettungsei­nsatz.

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