Trotz Millionen kein Radboom
Auch neueste Modal- Split- Zahlen zeigen: 93% des Verkehrs nicht mit Fahrrad
Jahr für Jahr investiert Wiens grüne Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou Steuermillionen in die städtische Rad- Lobby und in die Ideen der Fußgeher- Beauftragten. Dennoch bleiben die Zahlen seit 2014 konstant schlecht: 93 % der Wege werden nicht per Rad erledigt. Die Grünen- Chefin will das nun „ kritisch betrachten“.
In der aktuellen Statistik zum Verkehrsverhalten der Wiener, im „ Modal Split“, kam der Anteil der Radfahrer am gesamten Verkehrsgeschehen 2017 erneut auf nur 7% – diese Zahl ist nun schon seit 2014 einzementiert ( 2013: 6%). Und der Fußgeheranteil ist sogar seit dem Jahr 1993 bei 28%.
Ebenso unverändert seit fünf Jahren ist der Anteil des Pkw- und Motorrad- Verkehrs mit 27%. Und die Nutzung der Öffis sank laut „ Modal Split“seit 2012 sogar um ein Prozent auf 38%.
Diese Zahlen sorgen bei den in Wien mitregierenden Grünen nicht wirklich für Freude: Denn während große Straßenbau- Projekte ( et- wa der Lobautunnel) verzögert und ständig neue Anrainer- und Gebühren- Parkzonen zur Vertreibung der Autolenker verordnet werden, erhält die Radlobby seit Jahren gewaltige Fördermittel ( allein im Vorjahr zwei Millionen Euro). Aber offensichtlich bringt weder die Peitsche für die Autobesitzer noch das teure Zuckerbrot für den Radlerbeauftragten den erhofften Erfolg.
„ Die Stagnation zeigt, wir müssen die bisherige Vorgehensweise kritisch betrachten, es bedarf mehr Anstrengungen und Investitionen“, sagt dazu Vizebürgermeisterin Vassilakou. Die bisherige Verkehrspolitik wird also fortgesetzt, und das Faktum weiterhin ignoriert, dass in einer mitteleuropäischen Klimazone das Radeln nicht zu jeder Jahreszeit wirklich viel Spaß macht.