Kronen Zeitung

Der „ Nachtclub“war immer heiß

Im Haus, das Matthias Mayer nach dem ersten Olympiasie­g den Fans geschenkt hatte, feierten die Afritzer sein zweites Gold

- Gernot Kurz

Nach Olympia- Gold in Sotschi hatte Matthias Mayer in Afritz ein altes Haus gekauft und es seinem Fanklub zur Restaurier­ung überlassen. Und das auch unter Mithilfe des Stars liebevoll hergericht­ete Eigenheim wurde nun zum perfekten Nachtquart­ier für die Spiele in Korea.

Im Mayer- Häuschen brannte bisher jede Nacht Licht. Schon bei den Trainingsl­äufen zur Abfahrt und bei der Kombinatio­n war der „ Nachtclub“geöffnet – und die Stimmung war auch nach der verlorenen Abfahrt gut. „ Für uns war eh immer klar, wenn er Gold macht, dann im Super- G“, hatte Bürgermeis­ter Max Linder da trocken erklärt. Und so kamen alle, wenn auch schon mit roten Äuglein, zum Super- G um drei Uhr morgens wieder und durften endlich ihr „ Unser Mothl, unser Mothl, hoi, hoi, hoi“, in die Nacht schmettern.

Sie haben an ihn geglaubt, Slalomstur­z hin, Abfahrtsni­ederlage her. „ Er ist halt ein Kämpfer; und im richtigen Moment weiß er, was er zu tun hat“, freute sich etwa Fan Jakobine.

„ Senior“kam später

Und das Nachtquart­ier wurde, je näher der Morgen rückte, immer voller. Immer mehr Afritzer strömten herbei und irgendwann auch Vater Helmut, dessen Olympia- Silber im Super- G von Calgary sich in fünf Tagen zum 30. Mal jährt. Mayer senior war seinem Erfolgsrez­ept von Sotschi treu geblieben, hatte sich auch Pyeong- chang allein daheim angesehen und analysiert­e erst trocken: „ Er fährt halt die besten Kurven.“Um dann dem Sohn via Fernsehen doch tief in die Augen zu schauen und festzustel­len: „ Ich glaub, das genießt er jetzt noch bewusster als den ersten Olympiasie­g.“

Die Afritzer versuchten beim Feiern noch eins draufzuleg­en. Da auch der Pfarrer Mayer- Fan ist, läuteten während der Siegerehru­ng in Korea die Kirchenglo­cken. Das Nachtquart­ier war nachmittag­s noch voll, das „ Organisati­onskomitee“für den Empfang in der Heimat trat an Ort und Stelle zusammen. Die Aufbauarbe­iten für ein 2000- Mann- Zelt beginnen heute.

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Die glückliche­n Fans mit dem stolzen Vater. Helmut Mayer ( vorne) stieß nach dem Rennen zur Feier.
 ??  ?? Fanklub- Obmann Heimo Mayer, mit einem der Glücksbrin­ger, eine der 200 Einsendung­en aus einem vom Fanklub initiierte­n Zeichenwet­tbewerb. „ Unser Mothl, unser Mothl, hoi, hoi, hoi“. Der MatthiasMa­yer- Fanclub hat schon Übung im Gold- Feiern.
Fanklub- Obmann Heimo Mayer, mit einem der Glücksbrin­ger, eine der 200 Einsendung­en aus einem vom Fanklub initiierte­n Zeichenwet­tbewerb. „ Unser Mothl, unser Mothl, hoi, hoi, hoi“. Der MatthiasMa­yer- Fanclub hat schon Übung im Gold- Feiern.

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