Das Traumtor der Göstling- Stürmerin
Sie ist in Pyeongchang die Jüngste der österreichischen Ski- Damen, doch das konnte die erst 20- jährige Katharina Gallhuber nicht abhalten, die Slalom- Medaille zu erobern
Davon hat Katharina Gallhuber immer geträumt, als sie als Kind wie ihr großer Bruder Philipp ( jetzt Amstetten) dem runden Leder nachjagte: Die Kugel aus großer Distanz ins Kreuzeck zu zirkeln, so ein richtiges Traumtor zu machen.
Die Fußball- Karriere hat die Stürmerin des FC Göstling zwar längst an den Nagel gehängt, ein „ Traumtor“ist ihr aber am Freitag im fernen Südkorea dennoch gelungen: Ihr zweiter Lauf im olympischen Slalom- Bewerb war so was von volley genau ins Eck – da hätten sogar Messi und Ronaldo richtig gestaunt.
Neunte war Kathi nach dem ersten Lauf gewesen, satte 83 Hundertstel vom Podest weg. Aber ihr gelang mit einem entfesselten zweiten Durchgang ( Laufbestzeit!) noch ihr persönlicher „ Siegestreffer“: Zum ersten Mal in ihrer Karriere bei der Weltklasse auf dem Podium, und das gleich bei Olympia – Bronze! „ Ich hoffe, dass das wirklich real ist“, fühlte sich die 20- Jährige wie in einem Traum, „ muss aber so sein: Ich strahle ja mit der Sonne um die Wette“, lachte sie.
Wie hat Damenchef Jürgen Kriechbaum sein Teamküken so scharf gemacht? „ Wie der Happel: Ich hab gar nix gsagt“, grinste er augenzwinkernd, „ Kathi ist jedenfalls eine unglaubliche Geschichte gelungen. Mit so viel Herz! Genau so muss man ans Werk gehen, wenn man bei Olympia etwas erreichen will.“
Einen Auslöser für Gallhubers sagenhafte Explosion gab es freilich schon:
MEIN VORSPRUNG WAR GROSS, ABER ES WAREN NOCH SO VIELE KAPAZUNDER OBEN. ERST ALS SHIFFRIN HINTER MIR BLIEB, DACHTE ICH: DA PASSIERT WAS! KATHARINA GALLHUBER
Zwischen den beiden Läufen sah sie Mothl Mayers GoldLauf! Das pushte das Mädel aus Göstling aufs Stockerl! „ Natürlich hat mir das einen Schub gegeben. Und ich hab mir einfach gedacht: Hau dich runter, es zählen hier nur die ersten drei Plätze!“
Mama Michaela, einst bei den Profis selbst Rennläuferin, zitterte im Ziel mit, war am Ende wie die Tochter zu Tränen gerührt.