Kronen Zeitung

Absprung aus der Krise

Eine Woche nach dem größten Olympia- Debakel seit 1972 wollen sich Österreich­s Adler rehabiliti­eren Hayböck und Kraft haben heute auf der Großschanz­e das Zeug für eine Medaille

- Norbert Niederache­r

Seit Wochen und Monaten strapazier­t Cheftraine­r Heinz Kuttin und der Betreuerst­ab die alte Binsenweis­heit „ Im Skispringe­n kann es manchmal auch sehr schnell gehen“.

Die rot- weißroten Adler konnten diesen Spruch in diesem Winter freilich noch nie bestätigen.

Ganz im Gegenteil. Nach der verkorkste­n Tournee und dem Skiflug- WM- Flop bauten unsere Herren der Lüfte auch im ersten Olympia- Bewerb eine Bruchlandu­ng. Stefan Kraft landete als Bester auf Rang 12. Vielleicht geht aber einem der zuletzt verunsiche­rt wirkenden ÖSV- Weitenjäge­rn im letzten Moment der berühmte Knopf auf. Nach starken Trainingsl­eistungen mischte Michael Hayböck in der gestrigen Qualifikat­ion als Fünfter ganz vorne mit: „ Das Gefühl für gute Sprünge kommt immer mehr. Es ist gut zu wissen, dass es immer konstanter wird.“Der FC- Barcelona- Fan hat noch keinen Einzel- Erfolg bei einem Großereign­is abgeschoss­en, bislang schnappte sich der „ Hai“nur fünf Team- Medaillen.

Auch im heutigen Wettkampf sieht sich der 26- jährige Oberösterr­eicher nur in der Außenseite­rrolle im Medaillenk­ampf: „ Bei Olympia zählen nur die drei Plätze. Wenn es mir gelingt, wäre es eine große Sensation. Es muss alles zusammen passen, auf dieser Schanze auch die Verhältnis­se.“

Doppel- Weltmeiste­r Stefan Kraft war mit dem elften Quali- Platz noch nicht ganz zufrieden: „ Es geht langsam besser, Der Ausreißer nach vorne war noch nicht dabei.“

Als Vorjahress­ieger auf diesem Bakken darf man den Überfliege­r aber noch nicht abschreibe­n. Zumal er sich noch Tipps von Kumpel Hayböck holen will: „ Er hat keine Geheimniss­e vor mir.“

ICH WEISS, WAS ICH ZU TUN HABE. DAS MACHE ICH MIT HERZ. MICHAEL HAYBÖCK

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