NUR DIE TRÄNEN WAREN STÄRKER
Legendär wie 1998 der „ Herminator“, stürmte Matthias Mayer zu Olympia- Gold im Super- G Wem der Kärntner ganz besonders dankte und wieso „ Mothl“jetzt sogar ein wenig Angst hat
Matthias Mayer stand fassungslos im Zielraum. 1468 Tage nach Gold in der Abfahrt in Sotschi jetzt also Gold im Super- G. „ Ich kann doch nicht zweimal Olympiasieger werden“, waren die ersten Worte. Dann flossen die Tränen des Glücks. Auch bei Mama Margret, Freundin Claudia, Bruder Lucas.
Die mit nach Südkorea reisten, eisten, dieses Märchen kaum aum fass fassen konnten. Drei Tage nach seinem wilden Abflug im Kombi- Slalom, bei dem Mayer eine schmerzhafte Hüftprellung erlitten hatte. Aber auch Riesenglück hatte, weil er um Haaresbreit Haaresbreite an einer B Bohrmaschine vorbeidonnerte. „ Das hätte schlimmer ausgehen können“, weiß der Kärntner.
Wie der „ Herminator“
Die Parallelen zum Olympia- Auftritt von Hermann Maier vor 20 Jahren in Nagano sind unglaublich:
Der „ Herminator“stürzte auch am 13. Februar ( in der Abfahrt), um dann am 16. Februar Gold im Super- G zu holen. Die Frage nach diesen Parallelen verfolgte den Mayer mit Y durch den langen Gold- Tag. Der relativierte aber schmunzelnd: „ Hermann ist zehn Meter durch die Luft geflogen, ich gefühlte 30 Zentimeter.“
Was „ Mothl“aber selbst dem Hermann voraus hat? Gold in beiden Speed- Disziplinen! Sein Dank galt vor allem den Physios Manuel Blüm und Mario Schlattinger. „ Die haben mich fit für die Gold- Fahrt gemacht. In den letzten Tagen bi bin ich meh mehr auf der Massagebank gelegen als auf den Beinen gestanden!“
Angst vor Gold- Folgen
Gold machte Mayer auch ein wenig Angst. „ Ich weiß seit Sotschi, was jetzt an Rummel kommt“, sagte der Champion – mit einem Augenzwinkern. „ Ängste“, die viele Sportler gern hätten.
Die Erleichterung im Team war riesig. „ Der letzte Trumpf hat gestochen“, atmete Sportdirektor Hans Pum durch. Mayer war mit Nummer 15 wirklich Österreichs allerletztes Ass. Cheftrainer Andi Puelacher: „ Zweimal bei Olympia so abzuliefern, das schaffen wirklich nur die Allergrößten!“