Meisterschaft mit Wasserfarben
Albertina: „ Das Wiener Aquarell“mit Arbeiten von Alt bis Romako ( bis 13. Mai)
Feine Kostbarkeiten auf blauem Hintergrund: Rund 200 Arbeiten aus der Zeit von Mitte des 18. bis in die erste Dekade des 20. Jahrhunderts hat die Albertina aus ihren Depots geholt, aber auch von anderen ( privaten) Sammlungen ausgeliehen und eine sehenswerte Ausstellung vereinigt. Im Mittelpunkt: Rudolf von Alt.
In manch einem Wiener Haushalt hängen sie noch, die subtilen Meisterwerke der Wiener Aquarellisten, die Veduten der Alts, die Landschaften von Thomas Ender oder die Knabenporträts von Peter Fendi. Sie umrahmen in der Schau mit anderen das meisterhafte Werk von Rudolf von Alt, der mit seinen Wiener Ansichten, aber auch mit seinen Blicken auf österreichische, auf Landschaften der Monarchie schon zu Lebzeiten „ Geschäft“machte.
Nach speziellen Ausstellungen in den letzten Jahren über Rudolf von Alt oder Peter Fendi, über Werkgruppen, die im Auftrag von Erzherzog Ferdinand oder Erzherzog Johann entstanden, spannt die neue einen Bogen vom Beginn der Aquarellmode über deren Höhepunkt bis zum Abklingen dieser feinsinnigen Kunst nach der vorletzten Jahrhundertwende. Die Albertina konnte dabei aus reichem Fundus schöpfen ( immerhin besitzt das Institut allein 2500 Aquarelle aus dem 19. Jahrhundert) und Wertvolles aus privaten Sammlungen borgen.
Es gelang ein anschaulicher Streifzug durch die Geschichte des Aquarells von den Anfängen als kolorierte Federzeichnung über die Hochblüte im Biedermeier und im Historismus gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Wobei sich die Saaltexte auf den Fortschritt, aber auch auf ganz spezielle Auftraggeber ( wie das Haus Habsburg oder des Adels) hinweisen. So mit Schwerpunkten wie „ Das Aquarell als Gemälde“( Jakob Alt u. a.), Heinrich Friedrich Füger, „ Im Sonnenlicht“( Thomas Ender bei der naturwissenschaftlichen Expedition nach Brasilien), „ Maler im Dienst von Erzherzog Johann“, „ Das Wiener Porträt“( Moritz Michael Daffinger), „ Fürstliche Interieurs“etc. Und natürlich in besonderes Licht ist Rudolf von Alt gestellt, der sich fast 80 Jahre mit dem Genre beschäftigte. Sehenswert!