„ Snowboarder? Die prägen mich eben“
Anna, die Ehefrau eines ehemaligen Profis mit dem Brett, nahm es mit Humor, dass ihr die Parallel- Weltmeisterin die Goldene noch weggenommen hat: „ Ich bin auch mit Silber so richtig glücklich“
Wie fühlt sich diese Silber- Medaille für dich an?
Unglaublich, dass ich das erleben darf. Das ist der Traum, von dem ich in den vergangenen zwei Jahren immer geträumt habe. Der Grund, warum ich hartnäckig geblieben bin. Und auch wenn es zuerst nach Gold ausgesehen hat, bin ich über Silber trotzdem unglaublich glücklich. Mir stellt es immer noch die Gänsehaut auf.
Die Emotionen gleich hinter der Ziellinie müssen überwältigend gewesen sein.
Waren sie auch. Schwer zu beschreiben. Es kam ja dazu, dass ich ja im oberen Teil einen Fehler hatte. Ich wusste, dass es um Hundertstel geht, dass ich alles rausquetschen musste. Dass sich das noch ausgegangen ist, ist so schön. Das ist schon richtig tief hineingegangen. Und dieses Gefühl ist schon genug Belohnung für die bitteren zwei Jahre.
Auch wenn dann noch der Hammer kam?
Es stört mich immer noch nicht. Ich bin trotzdem glücklich, dass es mir so gut geht. Und das schätze ich so sehr, dass dieses Silber wirklich wie Gold glänzt.
Laufen dann auf dem Podium die vergangenen vier Jahre wie ein Film ab?
Wie ein Film nicht, aber man erinnert sich halt zurück. Das geht mir jetzt noch nahe. Es ist schon extrem, was da passiert ist. Zuerst die extremen Höhen, dann die extremen Tiefen. Mein Leben überschlägt sich halt immer wieder.
Skurril freilich, dass du mit einem Ex- Snowboarder verheiratet bist und nun eine Snowboarderin
. . . Ah, ist jetzt doch mein Mann schuld. Dann hatte Bode Miller vielleicht doch recht ( lacht). Aber ernsthaft: Ich habe Manuel im Ziel umarmt und ihm gesagt: Du, die Snowboarder prägen mein Leben irgendwie ständig. Eigentlich witzig. Aber ich habe großen Respekt vor Ester. Ich könnte mir nicht vorstellen, auch noch mit dem Snowboard unterwegs zu sein. Ich bin auch noch nie auf einem Brett gestanden. Manuel unterstützt mich sehr, ist mir eine große Hilfe. Vielleicht war das ja die Retourkutsche der Snowboarder.
Und nun ein Tag Pause?
Nix da. Ich muss für die Abfahrt trainieren. Am Montag wartet noch die interne Quali auf mich.