In Salzburgbin ich die Karo
Die menschliche Seite der Spitzenpolitik: Die neue Staatssekretärin für Inneres, Karoline Edtstadler, führte die „ Krone“durch ihre geliebte Heimatstadt
In ihrer Zeit als Richterin galt sie als „ gnadenlos“und „ hart in der Sache“. Und auch als Staatssekretärin des Innenministeriums hat sich Karoline Edtstadler vor allem ein Ziel gesetzt, „ Ich will die Rechte der Frauen stärken. Insbesondere aber den Opferschutz bei Gewaltverbrechen erhöhen“, erzählte sie, als ADABEI sie in ihrer Salzburger Heimat traf.
Grund des Besuches, kein politischer, sondern um diese Frau, die mit nur 36 Jahren derartig Karriere gemacht hat, ein bisserl näher kennenzulernen. „ Ich schlafe derzeit maximal fünf Stunden pro Tag“, sagt sie, ohne dabei ihr charmantes Lächeln zu verlieren. Denn das, was die Mutter eines 17- jährigen Burschen tut, tut sie mit Hingabe – wobei das Menschliche nicht auf der Strecke bleibt. Kann sein, dass man das in einem Familienverband mit zwei Schwestern und einem ebenso zielstrebi- gen Papa lernt, kann aber auch sein, dass die Menschen einen einfach mögen . . .
. . . Gratulationen ( große Umarmung mit ihrer Friseurin) gab es jedenfalls einige, als wir durch den Festspielbezirk spazierten und Edtstadler uns ihre liebsten Winkel zeigte. Denn nach Zeiten in Straßburg beim Gerichtshof für Menschenrechte und nun als Teil der Bundesregierung ist Wien als Haupt-
wohnsitz unabdingbar. Ablenkung? „ Ich spiele leidenschaftlich gerne Klavier und Oboe“, erwähnt sie just, als wir bei der Felsenreitschule vorbeigehen, „ Dort habe ich mal im Büro von Präsidentin Helga Rabl- Stadler im Sommer zwei Monate lang gearbeitet“, sehr lehrreich war das, und sehr positiv denkt sie daran zurück. Rückkehr heuer im Sommer? „ Unter Garantie. Ich werde die Festspiele, wenn es mir die Zeit erlaubt, besuchen!“
Beim Stichwort, wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Kritiker gibt es immer. Wie geht die attraktive Spitzenpolitikerin damit um? „ Es ist interessant zu beobachten, dass, wenn man Job, Familie, Kinder vereinen will, einem als Frau nach wie vor der Vorwurf gemacht wird, wie zum Beispiel, wann man auf sein Kind schaut . . .“
Natürlich will Frau aber auch Frau sein: „ Ja, nur bitte, ich mag nicht darauf reduziert werden“, so die Staatssekretärin, als wir zuletzt die Salzach entlanggehen. Danach gefragt, worin der größte Unterschied zwischen Straßburg, Wien und ihrer Heimat für sie liegt? „ Ehrlich, in Salzburg bin ich einfach die Karo.“