Kronen Zeitung

Ist Österreich sozial?

- Dr. Peter F. Lang, Wien

Eine sehr wichtige Frage, wichtig für Hunderttau­sende, ja, Millionen Österreich­er und Mitbewohne­r. Das heißt, wichtig ist die Antwort oder eigentlich das Faktum an sich. Doch wenn wir aktuell bleiben wollen, dann müssen wir die Frage anders stellen, nämlich: Ist Österreich noch sozial, noch so sozial, wie es einmal war? Und noch eine zweite Frage drängt sich auf: Kann sich Österreich den Sozialstaa­t, wie er einmal war, noch leisten?

Denn was hat sich geändert, dass es nicht mehr so ist, wie es einmal war? Ja, es hat sich vieles geändert in den letzten Jahrzehnte­n, und vor alle minden letzten Jahren. Und die Antwort ist kurz gesagt: Österreich ist nicht mehr eine Insel der Seligen. Sozial und sicher. Das waren wird doch einmal, sogar ein Papst hat uns das bestätigt.

Was ist da seitdem alles andersgewo­rden? Seinerzeit war ja Österreich ein Staat der Österreich­er. Der Österreich­er, die in ihrer großen Mehrheitge bild etwaren, eine Berufsausb­ildung hatten, die fleißig, disziplini­ert und arbeitsamw­aren, und denen Ehrlichkei­t und Anständigk­eit wichtige Werte waren. Die Rücksichtn­ahme für die Alten und Fürsorge für die Armen und Benachteil­igt engezeigt und geübt haben. Die der Obrigkeit, seien das Polizisten oder Lehrer, den ihnen gebührende­n und notwendige­n R es- pe kt erwiesen haben. Und es haben all die unkontroll­ierbaren, unwägbaren Erschütter­ungen, die anderswo passiert sind, seien das Kriege, Bürgerkrie­ge oder Wirtschaft­skrisen, unser Land nur am Rande berührt und haben unsere gesicherte Existenz nicht gefährden können und haben auch nicht unseren, den erarbeitet­en, Wohlstand echt beeinträch­tigen können. Ja, wo sind diese Zeiten? Damals haben wir uns unseren Sozialstaa­t wirklich leisten können und von Jahr zu Jahr den allgemeine­n Wohlstand anheben können. Ja, so war es einmal.

Aber dann haben wir unsere Tore weit aufgemacht, unsere Grenzen geöffnet. Und zwar zunächst für die Länder der Europäisch­en Gemeinscha­ft. Das war ja, beim Beitritt, zunächs tun problemati­sch, denn wir waren in einer Gemeinscha­ft von mehr oder weniger ähnlich strukturie­rten Staaten. Dann aber mit der Erweiterun­g dieser Europäisch­enGemein schaft sind Länder dazugekomm­en, die von unserem Wohlstand profitiere­n wollten, die viele unserer Arbeitsplä­tze haben wollten. Und wir mussten uns diesem Begehren fügen, weil wir nicht mehr die Herren im eigenen Hause waren( selber schuld, wir haben ja zugestimmt) und weil wir Befehlen von außen gehorchen mussten. Nur unser Fleiß und unsereTüch­tigkeitha ben uns vordem Ab-

sturz bewahrt. Aber es geht seitdem nicht mehr aufwärts.

Und es ist schließlic­h noch ein weiter er großer Rückschlag eingetrete­n, als wir weit mehr als 100.000 Sozial fälle bei uns aufgenomme­n haben, aufnehmen mussten, die mit der Behauptung, Verfolgte und Bedrohte zu sein, Asyl verlangt haben. Wir glauben ihnen das zu 50%( andere Staaten nur zu 20%) und behalten sie und 30% weitere, die wir nicht zurückschi­cken können. Das natürlich kostet uns jedes Jahr Milliarden, die wir beiden Sozialleis­tungen für Österreich­er einsparen müssen. Und als Folge bleiben Sozialleis­tungen und Pensionen daher jedes Jahr hinter den Preis-und Koste nste ige runge n zurück.

Und dasbe antwortet die oben gestellte Frage: Wir bleiben zwar( noch) ein Sozialstaa­t, aber die Sozialleis­tungen für Österreich­er, di eden Sozialstaa­t aufgebaut haben,w erden von Jahr zu Jahrgering er. Und als Sozialleis­tungen kann man ja auch das Schulwesen und dasGes und heitswesen­be trachten. Können die ihr früheres Niveau halten? Mit Gangbetten und Warte fristen? Und den Ergebnis sender PI SA-Studie? Okay. Ein schönes Märchen: Es war einmal. Wir müssen uns den heutigen Gegebenhei­ten fügen. Aber wir erwarten von den Verantwort­lichen, denen, die anden HebelnderM acht sitzen, dass sie uns nicht noch weitere Verschlech­terungen zumuten!

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