Kronen Zeitung

Gangbetten und überfüllte Spitäler

Patienten in Gangbetten sind seit Langem ein großes Problem in überfüllte­n Spitälern. Das aber offenbar nur die Bundeshaup­tstadt hat.

-

WIEN. Das heimische Gesundheit­swesen krankt – überfüllte üb füllt Ambulanzen und Spitäler mit Gangbetten sind besonders in der Bundeshaup­tstadt ein Problem.

Kaltes Neonlicht, permanente Unruhe und Personen, die um einen herumlaufe­n. So ergeht es Patienten in Gangbetten in Wiens Spitälern. Das Problem ist seit Langem bekannt, genauso wie die Ausreden der politisch Verantwort­lichen: „ Grippezeit“. Zugleich gibt es auch eine trickreich­e Statistik des städtische­n Krankenans­taltenverb­undes ( KAV) zur Causa. So müsse nur einer von 696 stationäre­n Patienten pro Tag am Gang liegen. Umgerechne­t 0,14 Prozent, heißt es dort. Der Schönheits­fehler: Gezählt werden Aufenthalt­e auf dem Flur erst ab 12 Stunden. Sogar der Stadt- rechnungsh­of übte heuer bereits in einem Bericht heftige Kritik an den Gangbetten. Privatsphä­re, Hygiene und Brandschut­z sind ein Problem.

Wie reagiert darauf die zuständige Gesundheit­sstadträti­n Sandra Frauenberg­er? Sie berief einen Gangbetten­Gipfel ein, wo wieder einmal Lösungen präsentier­t wurden. Bis Mitte 2019 ist der Ausbau der zentralen Notaufnahm­en geplant. „ Jedes Gangbett ist eines zu viel“, so das Motto. Viele Betroffene und ihre Angehörige­n werden aber womöglich vorerst einmal an ein Zitat aus Goethes „ Faust“denken: „ Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“

 ??  ?? Hygiene und Privatsphä­re sind am Gang ein Problem
Hygiene und Privatsphä­re sind am Gang ein Problem

Newspapers in German

Newspapers from Austria