„ Auch Studenten sind willkommen“
Herr Schiel, vor zehn Jahren haben Sie sich entschlossen, Ihren Beruf bei der Wiener Börse aufzugeben und einen Sozialmarkt zu eröffnet. Woher kam dieser gewagte Schritt?
Meine Mutter hat ihr Leben lang gearbeitet und war dann Mindestpensionistin und musste mit wenig Geld auskommen. Da ist mir dann die Idee vom Sozialmarkt gekommen.
Mittlerweile leiten Sie drei Sozialmärkte in Wien und die Regale sind reichlich gefüllt. Woher beziehen Sie Ihre Produkte?
Ich bin der einzige Sozialmarkt, der Waren ankauft. Daher stehen bei uns auch fast nur Markenprodukte, die ich dann stark verbilligt weiterverkaufe. Den Gewinn investiere ich dann wieder in neue Produkte.
Erhalten Sie auch Spenden oder finanzielle Unterstützung aus öffentlicher Hand?
Meinen ersten Sozialmarkt finanzierte ich mit meiner Abfertigung und seit fünf Jahren unterstützt uns die Firma Glock. Dafür werde ich auch immer wieder kritisiert.
Wieso dürfen bei Ihnen auch Studenten einkaufen?
Erstens sparen sie sich so Geld, müssen keinen Nebenjob annehmen, sind schneller im Studium und können bald zum Arbeiten anfangen und zweitens kaufen sie generell nur wenig ein und haben wenig Geld zur Verfügung.
Gibt es auch unverschämte Kunden, die ihren Einkaufswagen voll packen?
Klar, auch das kommt vor. Aber unsere Mitarbeiter schauen schon drauf, dass jeder etwas bekommt. Aber was mich mehr stört, ist, wenn Kunden nicht Bitte oder Danke sagen können.