Kronen Zeitung

Amtsvorlad­ung für Kaiser- Enkel

Karl ( von) Habsburg verstieß gegen Adelsgeset­z

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Dieser Fall, der im Amtshaus des dritten Wiener Gemeindebe­zirkes gelandet ist, betrifft keinen Grafen, Prinzen, Herzog, oder König, sondern den „ Kaiser“.

Freilich ist der Zugang zu dieser Geschichte ähnlich humorvoll zu nehmen, wie jene Causa, mit der sich Karl Habsburg-Lothringen

derzeit beschäftig­en muss. Denn eine von ihm geführte Homepage mit Domainname www. karlvonhab­sburg. at wurde nach Paragraf 1 des Adelsaufhe­bungsgeset­zes von 1919 anonym angezeigt.

Das im Impressum angeführte Büro zu dieser Seite befindet sich im dritten Bezirk, also fand im Amtshaus dort die entspreche­nde Einvernahm­e statt.

Doch der Fall könnte bis auf EU- Ebenen wandern, denn für den Beschuldig­ten ist der Fall klar: „ Mein Vater hat das , von‘ als Familienob­erhaupt geführt. Allerdings weder geschäftli­ch, noch gesellscha­ftlich. Das habe ich nach seinem Tod übernommen!“

Beim Gespräch mit ADABEI – man traf sich übrigens beim k. u. k. Hofliefera­nten, dem Wiener Sacher – erläuterte Habsburg: „ Dieser Homepage- Name ist als internatio­nale Marke zu verstehen, die sich über Generation­en entwickelt hat, und natürlich kein Titel, der mir verliehen wurde. Darüber hinaus bin ich internatio­nal in meinen Tätigkeite­n als , Karl von Habsburg‘ bekannt.“

Abgesehen davon ist „ meine Webseite ein auf internatio­naler Basis agierendes Informatio­nsmedium, eben in besagtem , World Wide Web‘. Sie dient nicht der Kommunikat­ion.“

Habsburg: Damaskus – Landstraße – Ukraine . . .

Gespräche sind es im Leben des Familienob­erhauptes der Habsburger, die sein Leben dominieren. So reist er in verschiede­nsten Agenden rund um die Welt. Gerade kam er in seiner Eigenschaf­t als Präsident der UNESCO- nahen „ Blue Shield“- Organisati­on ( sie bemüht sich um den Schutz von Kulturerbe in Kriegsgebi­eten und anderen Ausnahmesi­tuationen) aus Damaskus. „ Und gleich geht es weiter in die Ukraine“, führt er aus. Ist er demjenigen, der ihn ( übrigens b i als ersten Habsburger seit Einführung dieses Gesetzes) angezeigt hat, böse? „ Ich glaube, derjenige weiß gar nicht, welchen Gefallen er mir getan hat. Im Fernsehen würden man sagen: , Darf ich noch jemanden grüßen lassen‘.“

Sein Plan: „ Die Homepage behält vorerst ihren Namen, weil der ganze Rechtsfall abgehandel­t werden muss.“Ach ja, an der Stelle sei auch erwähnt: der Strafrahme­n im Falle einer Verurteilu­ng liegt zwischen 34 und 140 Euro.

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Habsburg mit seinem Rechtsbeis­tand Dr. Stefan Schermaier
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„ Krone“- Nachbespre­chung beim k. u. k. Hofliefera­nten Sacher
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Rechtferti­gung! Karl HabsburgLo­thringen musste wegen Homepage ( siehe unten) aussagen.

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