64 Schwangere falsch behandelt
64 schwangere Frauen bei Geburt in Wiener Spital irrtümlich „ niedergespritzt“
WIEN. Wegen eines Rechenfehlers in der Spitalsapotheke der Rudolfstiftung erhielten 64 Schwangere bei der Geburt eine bis zu zehnfach überhöhe Dosis an Schmerzmitteln.
Bis zu zehnfach überhöht dosierte Schmerzmittel wurden 64 schwangeren Frauen bei der Geburt in der Wiener Rudolfstiftung verabreicht! Eine Mutter klagt an, sie wäre derart betäubt gewesen, dass sie bei der Geburt nicht mehr mitmachen konnte – und ein unnötiger Kaiserschnitt durchgeführt werden musste.
Zwischen April und September 2017 bekamen die Patientinnen das völlig fehldosierte Präparat verabreicht. Die Mütter wollten im Krankenhaus Rudolfstiftung Schmerzlinderung bei einer natürlichen Geburt. Dazu wurde ihnen eine Lösung in den Rückenmarksbereich injiziert – der sogenannte Kreuzstich!
Auf der Geburtenstation war jedoch die Konzentration des Schmerzmittels Fentanyl, eines synthetischen Opioids, zehnfach überhöht, weil bei der Zusammenstellung in der spi- talseigenen Apotheke eine Kommastelle übersehen wurde! Erst bei einer Kontrolle flog der Fehler auf.
„ Mittlerweile wurden alle Frauen kontaktiert, die Neugeborenen eingehend untersucht“, so KAV- Sprecher Baumgartner. Fünf Frauen konnten zunächst nicht verständigt werden. Die Patientenanwaltschaft bietet nun an, durch Gutachten prüfen zu lassen, ob der Fehler zu einem Schaden, beispielsweise einem unnötigen Kaiserschnitt, führte. Wenn ja, dann seien Entschädigungszahlungen denkbar.