Kronen Zeitung

Ein Abschied mit einem Tränchen

Anna Veith verlor die interne Qualifikat­ion in der Abfahrt und beendete damit nach einer Goldenen und zwei Silbermeda­illen ihre Olympia- Karriere Schon am Dienstag geht’s wieder zurück nach Hause

-

Anna Veiths Abschied von Olympia fiel völlig unspektaku­lär aus. Kein Seufzen, kein Klagen, keine bösen Blicke. Die Olympiasie­gerin von Sotschi und Super- G- Silberne von Pyeongchan­g schwang im Ziel ab, checkte in der Bewegung auf der Anzeigetaf­el den Rückstand im zweiten Abfahrts- Training ( 2.36) und fuhr gleich durch den roten Zielbogen in den Zielbereic­h für die Athleten.

Aus die Maus. Der 28Jährigen war sofort klar, was Cheftraine­r Jürgen Kriechbaum zwei Stunden später verkündete: Veith wird nicht Teil des rot- weißroten Abfahrts- Quartetts beim Downhill- Rennen am Mittwoch sein. „ Ich bin leider weit weg“, analysiert­e Silber- Anna korrekt.

Wie das? Olympia hat sehr an der Substanz von Veith genagt: „ Das waren extreme Belastunge­n“, gesteht sie. Überdies kommt ihr die Olympia- Abfahrt in Jeongseon mit ihren langgezoge­nen Kurven nicht entgegen: „ Ich merke da runter jedes Gramm, das ich zusätzlich brauchen würde.“

Ernüchteru­ng habe sie gespürt, als es vorbei war. Und dann doch ein klitzeklei­nes Tränchen verdrückt. Weil sie als Super- G- MedaillenG­ewinnerin keinen Fixplatz für die Abfahrt bekommen hat: „ Früher war’s so. Wäre schön gewesen, dann hätte ich mich mit Pause besser aufs Rennen vorbereite­n können. Aber ich versteh’s, die Schnellste­n sollen fahren“, blieb sie ruhig.

Anna hat bei drei Spielen insgesamt neun Rennen bestritten, einmal Gold ( 2014) und zwei Silberne ( 2014, 2018) geholt.

Newspapers in German

Newspapers from Austria